Annemarie und Dieter SondermannHochzeit mit kleinen Hindernissen – vor 50 Jahren

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Feiern ihre goldene Hochzeit: Annemarie und Dieter Sondermann.

Feiern ihre goldene Hochzeit: Annemarie und Dieter Sondermann.

Königswinter-Niederdollendorf – „Licht im Winter“, ein Bergman-Film aus dem Jahr 1963, brachte Annemarie Boeters und Dieter Sondermann nach einem Kinobesuch in Hamburg in Kontakt, der nicht mehr abreißen sollte und nun heute mit dem Fest der goldenen Hochzeit begangen wird.

Annemarie Boeters erblickte am 1. November 1931 in Bublitz/Hinterpommern das Licht der Welt, besuchte später in Stettin die Schule und dort wurde die Familie in den Kriegsjahren ausgebombt. Es folgte die Flucht nach Belgard und dann führte sie der Weg in die Heimat des Vaters nach Schönebeck bei Magdeburg. Ein Germanistikstudium in Greifswald schloss sich an, damit die junge Frau als Lehrerin arbeiten konnte. 1960 verließ sie aber die DDR und machte sich auf den Weg nach Hamburg, wo schon Geschwister lebten. Um im Westen als Lehrerin arbeiten zu können, musste sie noch einmal studieren und wählte das Fach Geografie.

Dieter Sondermann kam am 10. Mai 1937 in Duisburg zur Welt, absolvierte die Mittlere Reife und eine Lehre als Speditionskaufmann, bevor er sein Abitur nachmachte und Mathematik und Volkswirtschaft in Bonn und Hamburg studierte. Bei einer Versammlung im Studentenheim war ihm die Geografie-Studentin aufgefallen und so sprach er sie nach dem zufällig zeitgleich besuchten Film gleich an: „Über den Film müsste man mal reden, Fräulein Boeters.“

Ein Dialog mit Folgen

Ein Dialog, der Folgen haben sollte, begann, denn am 10. März 1967 wurde standesamtlich geheiratet und zwei Tage später der Bund fürs Leben in der Neuapostolischen Kirche besiegelt. „Ich hatte an dem Samstag noch eine Lehrprobe“, erinnert sich Annemarie Sondermann, „das Kleid war noch nicht besorgt und meine Schwiegermutter in spe war total nervös.“ Aber alles fand sich rechtzeitig, neben einem Jackenkleid kam auch noch ein Schleier zum Einsatz, den die Zimmerwirtin aufsteckte.

Als dann auch noch der VW-Käfer des künftig Angetrauten nicht ansprang und für Verspätung sorgte, gab es gleich spitze Bemerkungen wie: „Der Bräutigam traut sich wohl nicht.“ Das stimmte aber nicht, und so gingen die beiden ab sofort gemeinsam durch das Leben, das sie erst nach Erlangen und Nürnberg führte, wo Dieter Sondermann promovierte und seine Frau in der Schule arbeitete. Als er nach Saarbrücken wechselte, um sich zu habilitieren, folgte sie ihm ebenfalls.

Zwei Söhne machen die Familie komplett

Zwei Söhne, geboren 1969 und 1973, machen die Familie komplett, die insgesamt auf 20 Wohnsitzwechsel weltweit zurückblicken kann. Breitgefächert sind ihre Interessensgebiete, die sich in den unterschiedlichsten Hobbys niederschlagen. Befragt nach dem Rezept für 50 glückliche gemeinsame Jahre, gibt es die übereinstimmende Antwort: „Wir haben immer zusammengehalten und uns ausgesprochen und sind beide dankbar, dass wir es gemeinsam ausgehalten haben.“ Eines ist sicher, an Erzählstoff mangelt es den beiden nicht und so erfüllt sich für Dieter Sondermann etwas, was er nie für möglich gehalten hat. „Wir leben am Rhein, und am Rhein bin ich auch geboren.“ (mmn)

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