Architektur in Bonn„Forum Stadt Bau Kultur Bonn“ will zur Diskussion animieren

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Ein „Raumlabor“ gestalteten Architekturstudenten der Alanus Hochschule Alfter bei der Auftaktveranstaltung des Vereins „Forum Stadt Bau Kultur Bonn“.

Ein „Raumlabor“ gestalteten Architekturstudenten der Alanus Hochschule Alfter bei der Auftaktveranstaltung des Vereins „Forum Stadt Bau Kultur Bonn“.

BONN – Junge Männer und Frauen liegen, teils mit angewinkelten Armen und Beinen, reglos auf der Straße herum – Passanten, die am Samstag am Pavillon in der Budapester Straße 7 vorbeispazierten, bot sich ein ungewöhnlicher Anblick. Die Erklärung für das seltsame Schauspiel: Ein von Architekturstudenten der Alanus Hochschule Alfter gestaltetes „Raumlabor“, das Teil der Auftaktveranstaltung des „Forums Stadt Bau Kultur Bonn“ (SBK) war.

Der Verein machte mit einem Programm zum Thema Stadtbaukultur und prominenten Gästen auf sich aufmerksam: Kabarettist Norbert Alich, Sozialdezernentin Carolin Krause und Stadtbaurat Helmut Wiesner waren nur einige der Referenten im Domizil des Forums des SBK in der Budapester Straße. Eine Architekturführung durch das „Haus der Bildung“ stand ebenso auf dem Programm wie eine Architekt(o)ur durch die Innenstadt für kleine Nachwuchsarchitekten und -städteplaner. „Mit der Veranstaltung wollen wir die Öffentlichkeit erreichen, denn Stadtbaukultur geht jeden an“, so Yola Thormann, Geschäftsführerin des Forums SBK, das 2016 aus einem runden Tisch der Stadt zum Thema „Baukultur“ entstand. Von zwölf Vereinen und Privatpersonen gegründet, bietet es Bonnern seitdem eine Plattform, um sich über die Gestaltung ihrer Stadt auszutauschen.

Viktoriakarree als Ärgernis

Inzwischen hat das Forum eine eigene Internetseite, auf der sich die Bürger über Bauprojekte in Bonn informieren können. Ärgernisse wie die Planung für das Viktoriakarree, auf die die Bürger erst nachträglich in einer Bürgerwerkstatt Einfluss nehmen konnten, sollen so zukünftig vermieden werden, erklärte Nikolaus Decker, Vorsitzender des Forums. Aber nicht nur architektonische Leuchttürme der Stadt wie das Stadthaus oder die geplante Seilbahn zum Venusberg sollen diskutiert werden. Oberbürgermeister Ashok Sridharan, der die Veranstaltung mit einem Grußwort eröffnete, appellierte daran, „die kleinen Orte, die das Stadtbild prägen“, nicht außer Acht zu lassen. Denn auch diese bieten Gesprächsstoff.

Ihr Viertel sei viel zu anonym und die Zuwanderer zu wenig integriert, klagt Tonda Meta Freywald aus dem Bonner Norden, und plädiert für ein generationsübergreifendes Wohnen. Außerdem wünscht sich die Künstlerin eine zukunftsorientiertere Städteplanung: „Mehr Wege für E-Bikes wären sinnvoll. Andere Städte sind uns da voraus.“ Die Veranstaltung des Forums hat sie neugierig gemacht, in Zukunft will Freywald ihre Ideen mit anderen Bürgern teilen.

www.forum-sbk.de

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