Bad HonnefAlter Bahnhof Mitte weicht neuer Haltestelle nahe der Linie 66
Am Parkplatz neben der Endhaltestelle der Linie 66 (hinter den Bäumen links) könnte, so die langfristige Vision, ein neuer Haltepunkt entstehen, der die verschiedenen Verkehrsarten – Bus, Bahn, Rad , Auto – vernetzt. Für den Rhöndorfer Bahnhof (l.) soll eine Ausbauplanung erarbeitet werden, während die Stadt den Bahnhof Mitte (r.) nicht mehr weiterentwickeln will.
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Bad Honnef – Bekommt Bad Honnef einen funkelnagelneuen Bahnhof in Höhe der Stadtbahnlinie 66 und des großen P & R-Parkplatzes am Rhein? Diese städtebauliche Vision soll, wenn es nach dem Willen der Planer im Rathaus geht, konkret weiterverfolgt werden, auch wenn solch ein „multimodaler Verkehrsknotenpunkt“ erst langfristig umgesetzt werden kann. Gleichzeitig soll der Bahnhof Bad Honnef-Mitte „nicht mehr als Bahnhaltepunkt weiterentwickelt werden“. Dafür soll jedoch eine neue Planung für den Bahnhof Rhöndorf erarbeitet und bis Ende 2017 vorgelegt werden. Über alle diese Ideen der Verwaltung muss der Stadtrat in seiner nächsten Sitzung befinden.
Stadtrat diskutiert über bessere Bahnverbindungen
Folgendes ist für die einzelnen Standorte im Gespräch:
Neuer Haltepunkt
Die Idee, einen neuen Bahnhof in Höhe der Endhaltestelle zu bauen, ist nicht neu. Dort soll eine Verbindung von Stadtbahn, Bahn, Fahrrad, Bus und Taxi entstehen. Die Bahn, so heißt es in der Vorlage für den Stadtrat, stehe der Idee „durchaus offen gegenüber“, weil sie dann weniger Bauwerke unterhalten müsste. Aus Verwaltungssicht ist solch ein neuer Haltepunkt „städtebaulich höchst interessant“. In der Landesgartenschaubewerbung und dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept spiele die Achse Innenstadt – Rhein eine große Rolle. Ein Bahnhaltepunkt an dieser Stelle würde dieses Konzept „enorm unterstreichen“. Die Verwaltung schlägt vor, das Projekt weiterzuverfolgen.
Bahnhof Rhöndorf
Der Haltepunkt wurde in das Zukunftsinvestitionsprogramm des Bundesverkehrsministeriums aufgenommen. Damit könne die Stadt eine Vorratsplanung erarbeiten. Sollten irgendwann Gelder zur Verfügung stehen, zum Beispiel aus Förderprogrammen, könnten die Umbauten schneller umgesetzt werden. Die Pläne könnten Ende 2017 vorliegen. Eine Vorplanung der Bahn aus dem Jahr 2013 soll noch einmal diskutiert werden. Im Mittelpunkt: Die Erneuerung der Rampe auf Gleis 1 und der Bau eines Aufzugs und einer neuen Treppe zu Gleis 2/3.
Bahnhof-Mitte
Für ihn gebe es keinerlei Vorplanungen. Kosten für Umbauten stünden in keinem Verhältnis zu den realisierbaren Möglichkeiten. Gleichzeitig liege der Standort ungünstig zur Innenstadt und könne nicht gut angebunden werden. „In der Gesamtschau (...) sollte dieser Standort nicht mehr als Bahnhaltepunkt weiterentwickelt werden. Es wird ein städtebauliches Thema sein, eine angemessene Nutzung und Gestaltung zu finden“, heißt es in der Vorlage für den Rat. Die bereits abgeschlossene Umgestaltung des Vorplatzes sei in eine Gesamtbetrachtung einzubeziehen.
Stadtrat Bad Honnef, Donnerstag, 1. September, 18 Uhr, Sitzungssaal des Rathauses. Dort geht es unter anderem auch die Zweifachturnhalle für Aegidienberg.
Nicht barrierefrei
Die Bahnhöfe Rhöndorf und Mitte können – selbst wenn man wollte – nicht so umgebaut werden, dass sie vollkommen barrierefrei würden. Dafür müssten laut Ratsvorlage der Stadt die Bahnsteige eine Höhe von 76 Zentimetern haben. Das sei an der rechtsrheinischen Bahntrasse nicht möglich, weil sie Teil des transeuropäischen Güterverkehrskorridors sei. Für den gälten die Auflagen des sogenannten „Lü-tief-Netzes“. Die sähen vor, dass Fahrten mit Überbreite zum Beispiel für den Transport von Trafos möglich sein müssten.
Die Bahnsteige könnten somit höchstens 55 Zentimeter hoch gebaut werden. Um die fehlenden Zentimeter auszugleichen, verfügten die Züge heute über entsprechende Hilfsmittel. Der barrierefreie Ausbau spielt besonders in Rhöndorf eine Rolle, weil hier das Haus Rheinfrieden (Nell-Breuning-Berufskolleg) angesiedelt ist, eine Berufsschule für Menschen mit körperlichen Behinderungen.