Sternwarte SiebengebirgeDas größte transportable Spiegelteleskop der Region

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Bad Honnef – 100 Kilogramm schwer, zwei Meter hoch, ein Spiegeldurchmesser von einem halben Meter: Am Samstag präsentierte die Sternwarte Siebengebirge ihr neues Teleskop im Kunstraum Bad Honnef. Mit dem „Drachenauge“ können die Hobby-Astronomen jetzt Milliarden von Lichtjahren weit in das Weltall schauen und besonders scharfe Bilder aufnehmen.

Gleichzeitig erobert Bad Honnef bald auch den Mars: In einem kleinen Chip sendet die NASA den Namen der Stadt und einige kleine Zusatzinformationen auf den Planeten.

Damit steht das größte transportable Spiegelteleskop der Region nun in Bad Honnef und jeder Interessierte kann sich an ausgewählten Terminen ins All entführen lassen. „Eine Besonderheit des neuen Teleskops ist seine Steuerung“, erklärte Thomas Haas. Das Teleskop sei computergesteuert, müsse lediglich ausgerichtet werden und zeige dann automatisch die gewünschte Sternformation oder den gewünschten Planeten.

Das Teleskop ist mobil

Besonders praktisch sei zudem, dass das Teleskop mobil sei. „Damit können wir unsere Kooperationen mit den Schulen der Region wunderbar fortsetzen“, betonte Haas. Besonders mit dem Hagerhof hatte der Verein schon in der Vergangenheit häufig zusammengearbeitet. Das Spannendste dabei seien die praktischen Beobachtungsnächte, die Haas als „sehr existenzielle Momente“ beschreibt.

Man stehe draußen und sehe plötzlich so weit Entferntes vom Nahen. „Da entwickelt man ein ganz anderes Verständnis von Ganzheit und der Welt“, erklärte er, auch die Bedeutung der Menschheit werde dann erst so richtig deutlich.

Das neue Teleskop ist ein Newton-Teleskop, das 8000 Euro gekostet hat. Den Großteil der Kosten hat ein anonymer Spender übernommen, mehrere kleinere Spenden finanzierten den restlichen Teil. Eigentlich war für Samstag ein Aufbau des Teleskops auf dem Drachenfels und die Beobachtung von Mond und Jupiter von dort aus geplant – wegen der schlechten Wetterbedingungen wurde dieser Plan jedoch verschoben.

Sonde mit Informationen zu Bad Honnef zum Mars

Wer sich für weitere Beobachtungstermine interessiert, solle sich beim Newsletter des Vereins anmelden, riet Haas. Darüber hinaus werde aktuell informiert, wann und wo das Teleskop öffentlich aufgebaut werde.

Neben dem neuen Teleskop konnte sich der Verein auch über eine andere Besonderheit freuen: Am 5. Mai 2018 startet eine Sonde der NASA in Richtung Mars, an Bord ein Chip mit kurzen Informationen zu Bad Honnef. Am 18. November 2018 soll die Sonde dann auf dem Mars landen.

„Auch damit wollen wir noch mehr Bewusstsein für die Astronomie schaffen“, erklärte Haas, schließlich könne diese Wissenschaft eines Tages über das Schicksal der Menschheit entscheiden. Aktuell plant der Verein die Anschaffung eines Sonnen-Teleskops, um die Oberfläche der Sonne beobachten zu können. Für das 12 000 bis 13 000 Euro teure Objekt werden noch Spender gesucht.

Die Sternwarte

Der Verein Sternwarte Siebengebirge wurde am 22. Januar 2015 gegründet und setzt sich für die Vermittlung astronomischer Zusammenhänge ein. Ziel des Vereins ist der Aufbau einer zunächst mobilen und später auch stationären Sternwarte im Siebengebirge. Als nächstes Ziel haben sich die Astronomen den Kauf eines Sonnen-Teleskops vorgenommen.

Weitere Informationen gibt es im Internet auf www.sternwarte-siebengebirge.de, per E-Mail an kontakt@sternwarte-siebengebirge.de oder unter Telefon (0 22 24) 94 18 25. (sms)

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