Aegidienberg/Rheinbreitbach – Siebengebirge. Auf dem Campingplatz „Jillieshof“ in Aegidienberg dominieren Kühe in allen Formen, Größen und Farben. Denn mitten im Siebengebirge campieren die Gäste auf dem ehemaligen Milchviehbetrieb der Familie Efferoth. 230 Stellplätze haben die Efferoths dort, 40 davon sind für Touristen vorgesehen.

Auf einem davon campiert das Ehepaar Summann. Es ist auf der Durchreise von Hannover aus in Richtung Normandie und dabei zum ersten Mal in Aegidienberg gelandet. „Wir kommen aber sicher noch einmal wieder“, ist sie überzeugt, vor allem die Landschaft und die angenehme Ruhe hätten sie begeistert, ergänzt er.

Ein paar Meter weiter steht der Wohnwagen von Familie Tschirner mit einem großen grauen Vorzelt davor. „Wir wollten gerne Köln und Bonn besuchen“, erzählt der Vater der Familie, während er den Wagen mit Gepäck für einen Tagesausflug in die Domstadt belädt. „Wir haben auch schon Bad Honnef und Bonn angeschaut und sind hier in der Gegend gewandert“, berichtet er. So entsteht auch ein spannender Wechsel aus Städtetrip und Natur für die 15- und 18-jährigen Kinder der Familie.

Gegenüber frühstückt gerade Familie Meyer aus Herford. Das Ehepaar Dagmar und Marcel Meyer kam mit dem 13-jährigen Sohn Tjaven und will von Bonn bis Bingen am Rhein entlang reisen. „Wir sind besonders begeistert von der tollen Beschilderung der Wanderwege hier“, lobt Dagmar Meyer. Die neuen Wegesteine seien gut lesbar und hätten schließlich sogar die Wanderkarten der Familie ersetzt, als es über den Rheinsteig zur Löwenburg, zum Drachenfels und zum Milchhäuschen ging.

Heiner und Ulla aus Tecklenburg hingegen kommen vor allem der Ruhe wegen nach Aegidienberg. Am Rhein sei es ihnen zu laut und das beeindruckende Siebengebirgspanorama beim Frühstück wollen sie auch nicht missen. Das riesige Waldgebiet des Siebengebirges sei toll für Radtouren und Wanderungen, vor allem die unterschiedlichen Anstiege seien immer eine Herausforderung, erzählt Heiner.

Direkt aus Amsterdam sind schließlich Rudi Collin und seine Frau Elvi Collin gekommen. Die Niederländer sind gerade auf der Durchfahrt, aber sofort begeistert vom Siebengebirge. Am Abend seien sie in Aegidienberg etwas trinken gewesen, der kleine Ort habe einen ganz besonderen Charme, erzählen sie. Am gleichen Tag sollte es dann schließlich weiter nach Bayern gehen.

Ganz anders ist die Atmosphäre auf dem Campingplatz „Auf dem Salmenfang“ in Rheinbreitbach. Direkt am Rhein sind hier auf 47 Plätzen vor allem Dauercamper zu finden, aber auch andere Gäste freuen sich immer wieder über die Nähe zum Wasser.

Bereits zum zweiten Mal sind Julie Atkinson und Rob Danks aus Großbritannien nach Rheinbreitbach gekommen. Vor drei Jahren habe ein großes Unwetter zwar den Urlaub getrübt, aber nicht die Lust, noch einmal wiederzukommen. „Dieses Mal wollen wir auch wirklich Bonn sehen – beim letzten Mal haben wir es mit den Rädern nicht ganz bis dorthin geschafft“, erzählt Danks. Bei großer Hitze hätten sie die weite Strecke doch ein wenig unterschätzt, dieses Mal soll eine Fähre Abhilfe schaffen. An der Region schätzen sie außerdem das Willy-Brandt-Forum in Unkel und natürlich den Birkenstock-Shop. „Wir reisen wieder mit jeder Menge neuen Schuhen zurück“, kündigt Danks lachend an.

Gerda und Siegfried Horster sind zum ersten Mal in Rheinbreitbach auf dem Campingplatz – und das, obwohl sie gar nicht so weit entfernt wohnen. Das Ehepaar aus Rheinbach genießt vor allem die Ruhe am Rhein, den Blick auf Wasser und Schiffe und die Campingatmosphäre. „Das Siebengebirge hat so viele schöne Weinorte zu bieten“, schwärmt Gerda Horster, besonders das Radfahren in der Region habe es den beiden angetan. „Für uns ist ein Wochenende hier Entschleunigung des Alltags“, fasst sie zusammen. Künftig wollen die beiden noch öfter nach Rheinbreitbach kommen.