B-Plan in KönigswinterFußballgolf soll auf Gut Heiderdorf zurückkommen

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Immer mehr Leute kommen auf den Fußball-Golf-Geschmack.

Immer mehr Leute kommen auf den Fußball-Golf-Geschmack.

Königswinter – Einen ganzen Sommer lang war nur Landwirtschaft auf dem Hof möglich. Doch bald sollen der Fußballgolfplatz und das Maislabyrinth auf dem Gut Heiderhof in Vinxel zumindest von März bis Oktober wieder geöffnet sein. Die Planungen zur Änderung des Bebauungsplanes stellte die Stadt in einer vorzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung vor – es fehlten indes die Bürger. Nur vor den Antragsstellern vom Gut Heiderhof und einigen Ratsmitgliedern erläuterten Anya Geider, Geschäftsbereichsleitung Planen und Bauen, und Stadtplanerin Barbara Kinz die Pläne.

Auf dem 13 Hektar großen Gelände des Reiterhofs waren bisher nur privilegierte Vorhaben wie die Landwirtschaft zulässig – das Maislabyrinth und der Fußballgolfplatz wurden seit 2013 von der Stadt nur geduldet. Im neuen Bebauungsplan sollen die landwirtschaftlichen Flächen nun zusätzlich mit einem „besonderen Nutzungszweck“ für das Maislabyrinth, den Fußballgolfplatz und eine Multifunktionsfläche zur Nutzung von März bis Oktober versehen werden.

„Dort stellen wir uns beispielsweise eine Grillstelle oder Zelte vor“, erklärte Kinz. Dafür sollen 400 Quadratmeter für bauliche Anlagen wie beispielsweise Kassenhäuschen, Kiosk oder Umkleidekabinen bereitgestellt werden, der Fußballgolfplatz selbst hat eine Fläche von rund 60.000 Quadratmetern. „Das ist im Verhältnis eine wirklich kleine Fläche, die eine untergeordnete Zusatznutzung gegenüber der Landwirtschaft darstellt“, führte Kinz aus. Zusätzlich sei die Verwendung immer nur temporär – im Winter müsse das Gelände wieder landwirtschaftlich nutzbar gemacht werden.

Im Frühjahr hatte ein Anwohner Vinxels gegen den Betrieb der Fußballgolfanlage geklagt. Die vielen Besucher hätten eine höhere Verkehrs- und Lärmbelastung zur Folge, beklagte er. Daraufhin blieb die Anlage nach der Winterpause geschlossen, auch dann noch, als er seine Klage zurückzog. Denn die Stadt konnte die Nutzung nicht mehr dulden, der Bebauungsplan muss geändert werden. Die Angelegenheit hatte für Empörung bei den anderen Anwohnern gesorgt, schließlich war die Anlage eine beliebte Abwechslung in den Sommermonaten.

Nach der Öffentlichkeitsbeteiligung sollen nun die Behörden in die Planungen einbezogen werden. Zunächst gibt es eine artenschutzrechtliche Untersuchung, die Flora-Fauna-Habitat-Verträglichkeit (FFH) muss geprüft werden, da sich im näheren Umkreis der Anlage ein FFH-Gebiet befindet. Zusätzlich muss das bestehende Schallgutachten verfeinert werden, um die Kritikpunkte des Klägers nochmals zu überprüfen. Da es sich zudem nicht um ein beschleunigtes Planverfahren handelt, wird es auch einen Ökologischen Fachbeitrag geben, bevor die Bevölkerung noch einmal in die Planungen einbezogen werden soll.

Frühestens im kommenden Frühjahr sollen die Planungen dann weitergehen. „Kann man das nicht irgendwie beschleunigen?“, sorgte sich unterdessen Hella Töllner, Betreiberin des Guts. Schließlich sei auf dem Gelände bisher intensiv Landwirtschaft betrieben worden, was für die Umwelt durchaus belastender sein dürfte als ein Fußballgolfplatz. Franz Gaspar (CDU) entgegnete, dass in diesem Verfahren nun rechtssicher vorgegangen werden müsse, um dem Kläger keinen Anlass für neuen Ärger zu geben. (sms)

Noch bis zum 11. November können sich interessierte Bürger mit ihren Anliegen und Fragen zum Bebauungsplan für Gut Heiderhof und den Fußballgolfplatz an Barbara Kinz wenden unter Telefon (0 22 44) 88 91 71 oder per E-Mail an barbara.kinz@koenigswinter.de.

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