Winzerfest in KönigswinterFrohsinn, Wein und Gesang in Überlänge

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Eine bunte Angelegenheit ist stets der Festzug zum Winzerfestsonntag (oben der Kanu-Club).

Eine bunte Angelegenheit ist stets der Festzug zum Winzerfestsonntag (oben der Kanu-Club).

Königswinter – Pünktlich um 12.30 Uhr schallte am Sonntag der Ruf „Im Gleichschritt, Marsch“ durch die Wilhelmstraße, und unter den Klängen des Musikzugs der Freiwilligen Feuerwehr Altstadt setzte sich der Festzug in Richtung Schützenstraße in Bewegung. Strahlender Sonnenschein und angenehme Temperaturen wollten wohl vergessen machen, dass der vorausgegangene Regensamstag eher ein „Winzerfestkiller“ war.

Der Gruppe der St. Sebastianus-Junggesellenbruderschaft folgten die Mitglieder der St. Sebastianus Männerbruderschaft, und denen schloss sich die „Rollende Weinprobe“ an, ein Planwagen, der von zwei Kaltblütern gezogen wurde und auf dem es sich die Damen gut gehen ließen. Eine große Erntekrone führten die Fidelen Freunde Postalia mit sich und verteilten auch fleißig Weintrauben unter den zahlreichen Zaungästen am Straßenrand. Musikalisch unterstützte der TV Eiche den Festzug, ihm folgten die Sternschnuppen aus Bockeroth. Der Kindergarten Kleiner Drache reihte sich als große Zwergenfamilie ein, und die Prinzengarde Bockeroth/Düferoth folgte in ihren schmucken Kostümen. Traditionell im Zug geht der Kanuclub mit seinem Boot mit, dem die Dance4Victory aus Dollendorf folgten.

Die Ritter vom Siebengebirge führte der am Freitag frisch „geschlagene“ Ignaz Schmitz mit Annelore Broscheid und Martina Pannenbecker-Frings als ritterliche Begleiterinnen an. Ihnen folgten das Lokomobil und ein Trecker der Bürgerinitiative Naturschutz Siebengebirge, die der neue Ritter einst begründete, mit vielen seiner Mitstreiter und ihrem Arbeitsgerät. Die Strücher KG marschierte mit, und die Band „Schöd um Laeg“ aus Venlo spielte in ihrer gewohnten schmissigen Weise auf. Den Abschluss an Karnevalsgruppen bildete die Große Königswinterer KG, bevor die Kutsche des Bacchus (Peter Giesen) und seinen Bacchantinnen Elisabeth Koch sowie Kornelia und Jassy Lohmüller als Höhepunkt des diesjährigen Festzuges huldvoll winkend und lächelnd passierten.

Der Ritterschlag

Traditionell lädt der Bürgermeister Honoratioren, Vereine, Rat und Verwaltung sowie eine Delegation aus North East Lincolnshire am Freitag zum Winzerfest-Auftakt ein, die zusammen mit den Rittern vom Siebengebirge die Laudatio auf den neuen Ritter hören und ihn schon einmal in ihren Reihen willkommen heißen können. Nicht fehlen darf natürlich Bacchus Peter Giesen mit seinen Bacchantinnen Elisabeth Koch und Kornelia Lohmüller sowie den Weinköniginnen aus Rhöndorf und Unkel mit dem jeweiligen Gefolge. Martina Pannenbecker-Frings, die im Vorjahr in die Ritterrunde aufgenommen worden war, hatte die Aufgabe, nun die Verdienste von Ignaz Schmitz aufzuzählen. Zu den Gründen, ihn zum 58. Ritter vom Siebengebirge vorzuschlagen, zählt sein Einsatz für den Naturschutz vor Ort, der sich in der „Bürgerinitiative Naturschutz Siebengebirge“ zeigt, die er vor 30 Jahren mit seiner Frau Ulrike gegründet hat. Mit Anekdoten aus früheren Tagen wurde seine Liebe zur Natur untermauert. Aber es gab noch einen zweiten wichtigen Punkt, der ihn für das Amt prädestinierte: „Ignaz Schmitz konnte wesentlich dazu beitragen, dass die Firma Zera mit der Gründung einer Mitarbeitergesellschaft, in der jeder Mitarbeiter Anteile der GmbH erwerben konnte, gerettet wurde. Es war damals das erste erfolgreich weitergeführte Unternehmen im Besitz von Mitarbeitern nach dem neuen Insolvenzrecht der Bundesrepublik“.

Punkt 20 Uhr setzten sich die Besucher vom Haus Bachem aus in Richtung Bühne in Bewegung. Vor der versammelten Menge erhielt Ignaz Schmitz den Ritterschlag mit dem Rebenstock von Bacchus und war in der Runde der „Ritter vom Siebengebirge“ aufgenommen. „Rheinischer Frohsinn, Wein und Gesang – in diesem Jahr fünf Tage lang. Kommt zum Winzerfest in Königswinter am Rhein, Vereine und Bacchus laden euch herzlich ein“, verkündete der Weingott das diesjährige Motto und eröffnete mit dem Bürgermeister offiziell das Winzerfest. Einen eigenen Beitrag hatten die Ritter vom Siebengebirge vorbereitet, bei dem Hans-Joachim Gardyan auf der Quetsch die Sangeskünste seiner Mitritter bei weinseligen Liedern begleitete und sogar die Besucher zum Mitsingen animieren konnte.

Das weitere Programm: Heute ist um 10 Uhr ein Gottesdienst in St. Remigius, um 10.45 Uhr findet der Schwenkzug der St. Sebastianus-Junggesellen-Schützenbruderschaft 1604 statt, um 16 Uhr öffnen die Weinstände, um 17.30 Uhr ist Fähndelschwenken im Weindorf, ab 19 Uhr spielt das Trio „B. and M“. Am Dienstag öffnen die Weinstände um 11 Uhr, ab 13 Uhr spielen die Bläserfreunde Niederdollendorf, um 17 Uhr beginn das Beiern der Glocken von St. Remigius. Das Winzerfest endet um 18 Uhr

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