Abo

Mal schön, mal verwirrendAusstellung „Licht und Schatten“ im Amtsgericht Rheinbach

Lesezeit 2 Minuten
Spannende Gegensätze sind in den Bildern zu erkennen, die sechs Künstler im Rheinbacher Amtsgericht zeigen.

Spannende Gegensätze sind in den Bildern zu erkennen, die sechs Künstler im Rheinbacher Amtsgericht zeigen.

Rheinbach – Mit Licht und Schatten spielen Mitglieder des Kunstforums ’99, deren Werke auf den Fluren des Amtsgerichts Rheinbach zu sehen sind. Vorstandsmitglied Stefan Lage fand bei der Eröffnung eine Reihe von Parallelen zwischen der künstlerischen Arbeit und dem Justizalltag: Hier wie dort sprängen Menschen über ihren Schatten, komme die Wahrheit ans Licht, gehe jemandem ein Licht auf. Doch in den gezeigten Bildern geht es nicht um siegreiche Kläger und unterlegene Beklagte oder Gut und Böse, sondern zumeist um Kontraste: Heiteres steht neben Nachdenklichem, Beruhigendes neben Aufwühlendem, Schönes neben Verwirrendem.

Barbara Heyder verdeutlicht die Energie des Sonnenlichts in ihrer Auswirkung auf Licht und Schatten. In ihren Städtebildern zeigt sich eine flirrende Farbigkeit, die den Betrachter die Wirkung von Licht auf den Raum unmittelbar spüren lässt.

Farbe und Material – eine ästhetische Verbindung

Auch bei Marita Dymny gehen Farbe und Material eine ästhetische Verbindung ein: Werke wie die strahlende Sonnenscheibe verdeutlichen dies. Mariola Hornung spielt im Portrait einer Dame mit Kontrasten. Der von links kommende Lichteinfall verändert die Gesichtsfarbe vom warmen Orange zum im Schatten liegenden kühlen Blau. Udo Heyder zeigt Bilder, die zunächst fern der Abstraktion und oftmals eine heitere, farbenfrohe Stimmung auszudrücken scheinen. Die fröhlichen, in länderfarben gezeichneten Shirts oder Trikots, die lustig am blauen Himmel herumflattern, umkreisen tatsächlich den Wolkenpilz einer Atomexplosion. Karin von Ostholt-Haas zeigt in Doppelportraits Nähe und Verletzlichkeit. Kontrastreiche Akzentuierung von Licht und Schatten und der Einsatz von Schlaglichtern verstärken die Wirkung. Pascale Jansen zeigt mit ihren Fotografien und Verfremdungen, welche Bandbreite der Kunst zur Verfügung steht. Ihr Bild einer fast wüstenartigen Steinlandschaft im portugiesischen Figueira da Foz rückt den Schatten in den Vordergrund und macht ihn zum eigentlichen Motiv. (r.)

Die Ausstellung, die Knut Reinhardt organisiert hat, ist bis zum 16. Dezember zu den Dienstzeiten des Amtsgerichts an der Schweigelstraße zu sehen.

Rundschau abonnieren