Bonn-FestGegen den Regen gerockt

Lesezeit 3 Minuten
Viele Besucher kamen zum Bonn-Fest.

Viele Besucher kamen zum Bonn-Fest.

Bonn – Immer wieder musste man ihn auspacken – den Regenschirm. Die spätsommerlichen Temperaturen der letzten Wochen scheinen nun endgültig vorbei, ein herbstliches kühles Nass hält stattdessen Einzug. Für ein Stadtfest in der Fußgängerzone ist das zunächst keine gute Voraussetzung, könnte man meinen. Aber nicht für Thomas Zimmermann: „Das Wetter ist immer, was man daraus macht. Und zur Not schreien wir die Sonne eben lauthals herbei.“

Zimmermann, der beim diesjährigen Bonn-Fest auf der Bühne vor dem Alten Rathaus durch das Programm führte, nahm diese Worte äußerst ernst und machte es sich zur Aufgabe, die umstehenden Zuschauer und vorübergehenden Passanten immer wieder zum Mitmachen zu motivieren. So sangen und klatschten die Bonner nicht nur fleißig mit, sondern zeigten sich beim Zumba auch von ihrer sportlichsten Seite.

Drei Tage lang irrsinniges Programm

Insgesamt gab es drei Tage lang viel zu erleben in der Bonner Fußgängerzone zwischen Markt-, Münster- und Friedensplatz. „Das gibt uns so langsam alles einen Vorgeschmack auf Beethoven 2020. Wir haben in diesem Jahr wirklich ein irrsinniges Programm aufgefahren“, so Karina Kröger vom Vorstand von City-Marketing. Neben Talk-Runden und Tanzvorführungen lockten insbesondere musikalische Shows unter anderem vom Finalisten von The Voice Kids, Noël André Lunguana, oder der Schlagersängerin Anna-Maria Zimmermann zahlreiche Menschen vor die beiden Bühnen auf Markt- und Münsterplatz.

Seit Monaten hatten die Verantwortlichen am Programm und den Aktionen rund ums Bonn-Fest gearbeitet: „Das war ein kreativer, aber auch langer und anstrengender Prozess“, verriet Kröger. Vom Regen vermiesen lassen wolle man sich das nun aber nicht. Und spätestens zu den musikalischen Top-Acts wie Querbeat standen auf beinahe jedem Pflasterstein des Marktplatzes ein paar Füße, das sich eifrig im Takt der Musik bewegten. „Das war dann schon klasse. Die haben das Fest ordentlich gerockt“, so Kröger weiter. Für Oberbürgermeister Ashok Sridharan sind es vor allem die Menschen, die dem regnerischen Wetter trotzten, die aus der Veranstaltung erst ein richtiges Stadtfest machen: „Auf die Besucher kommt es schließlich an, erst sie machen aus dem Bonn-Fest das, was es eigentlich ist.“

Und so gab es erstmalig eine Aktion nicht nur für, sondern mit Besuchern: Beim „BonnStar 2016“ suchten die Music Academy Bonn und die Tanzschule Lepehne-Herbst einen Nachwuchskünstler zwischen 14 und 29 Jahren. In zwei Minuten lang galt es, die Jury singend oder tanzend mit einer Performance zu überzeugen. Dem Gewinner der Casting-Show vor dem Alten Rathaus winkte am Ende ein dreimonatiges Stipendium für Gesang bei der Music Academy Bonn und für Tanz bei der Tanzschule Lepehne-Herbst.

Ebenfalls neu in diesem Jahr war der „Spendenmarathon“ der Caritas. Auf dem Markt konnten Besucher des Bonn-Festes bunte Bälle in verschiedenen Preisklassen erwerben, die in einem Behältnis am Markt gesammelt wurden. Zugute kommen die Spenden der Caritas-Station am Alten Friedhof, wo jeden Tag warme Mahlzeiten für Bedürftige ausgegeben werden. Jährlich werden dort 40 000 Essen verteilt.

Nach einem gut besuchten verkaufsoffenen Sonntag klang das Bonn-Fest dann, wie könnte es anders sein, mit dem traditionellen Mitsing-Konzert unter der Leitung von Guido Liska ganz entspannt aus. Zuletzt dann natürlich mit Beethovens „Ode an die Freude“.

Rundschau abonnieren