Comedy-Nachwuchs in BonnFelix Lobrecht präsentierte sein Programm „Kenn ick“

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„Kenn ick“ ist feinster Berliner Jargon. Kein Wunder: Comedy-Newcomer Felix Lobrecht stammt aus Berlin-Neukölln.

„Kenn ick“ ist feinster Berliner Jargon. Kein Wunder: Comedy-Newcomer Felix Lobrecht stammt aus Berlin-Neukölln.

Bonn – Keine Frage, Felix Lobrecht, Newcomer in der Comedy-Szene, kann Dinge und Begebenheiten lustig erzählen. Mit seinem Solo-Programm „Kenn ick“ gastierte der Berliner am Wochenende im ausverkauften Pantheon.

Sein Programm „Kenn ick“ ist, und das gibt er selbst zu, „relativ dünn“. Seine Art, Alltägliches mit burleskem Humor zu erzählen, ist dafür umso erfrischender. Felix Lobrecht stammt eigentlich aus Berlin-Neukölln, studiert hat der Comedian aber in Marburg. Um sein Leben als Jugendlicher in einem Brennpunkt, seine Freunde, die Studienzeit und „inspirierende Vorlesungen“ handelt auch sein Programm, das er, kurzum, einfach als seine „Visitenkarte“ vorstellt. „Wenn man hinterher hier rausgeht, dann kann man sagen: ,Felix Lobrecht? Kenn ick'.“

Und als Felix Lobrecht hat man, zumindest wenn man auf die Zeit in Neukölln zurückblickt, schon einiges erlebt. Mitschüler namens „Engin“ zum Beispiel, die mit Tischen um sich schmeißen und das – im wahren Sinne des Wortes – „Tischtennis“ nennen, oder Klassentreffen, bei denen immer mindestens zwei Mitschüler sterben. . .

Lobrecht war noch nicht darunter. Zum Glück, denn der Berliner hat eine ungewöhnliche Art, Witze zu erzählen. Sein Tempo ist mitunter sehr langsam, die Pausen zwischen den Pointen sind oftmals lang, und dennoch findet man Gefallen an dem sympathischen Berliner, der keine Rolle spielt, keine Requisiten benutzt oder ein Bühnenbild hat. Lobrecht erzählt einfach aus seinem Leben – und macht das, so wie Torsten Sträter oder Nico Semsrott, sehr authentisch.

Vielleicht liegt es auch daran, dass der junge Comedian, der eigentlich mit „Poetry-Slam“ angefangen hat, aus dem Raster fällt. Der typische „Slammer“ ist Lobrecht nämlich sowohl textlich als auch optisch nicht. Insofern scheint der Berliner, der eben keine überdrehte Bühnenfigur inszeniert, um lustig zu sein, ein vielversprechendes Talent zu sein. Vor allem, weil er gerade junge Leute anzieht, die ansonsten mehr Gefallen an englischsprachiger Comedy finden.

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