Bonn-Plittersdorf – Bei einem Familiendrama in Bonn-Plittersdorf sind am Montagmorgen drei Menschen ums Leben gekommen.

So soll es zu der Tat gekommen sein: Gegen 5.20 Uhr hörten Nachbarn laute Geräusche aus einer Wohnung im ersten Stockwerk eines Mehrfamilienhauses. Es steht in der Martin-Luther-King-Straße, einer ruhigen Straße in der früheren Amerikanischen Siedlung, unweit des Rheins.

Als die Polizei kommt und klingelt, wird den Beamten nicht geöffnet. Sie rufen Verstärkung herbei, auch die Feuerwehr fährt vor. Sie schlägt schließlich die Scheibe der Balkontür auf der rückwärtigen Seite des Hauses ein.

Vater hatte Messer in der Hand

Als die Polizisten in die Wohnung eindringen, finden sie die Leichen eines dreijährigen Mädchens und einer 39-jährigen Frau; es ist die Mutter des Kindes. Ihr Partner und Vater der Tochter hat sich in einem Zimmer eingeschlossen. Als er die Tür öffnet, ist er blutüberströmt und hat ein Messer in der Hand, mit dem er auf die Einsatzkräfte zugeht.

„Dabei kam es zu einer Konfrontation“, sagte ein Polizeisprecher später. Die Polizisten ziehen ihre Schusswaffen und schießen, der 40-jährige Mann stirbt wenig später.

Frau erstochen, dann das Kind erwürgt 

Wie zu erfahren war, hat er die Frau erstochen und dann das Kind erwürgt und wollte sich später mit Messerstichen in den Bauch selbst töten. Die 39-Jährige und ihr Partner sollen aus Ungarn stammen und bei der Telekom arbeiten. Die Polizei hatte bisher keinen Einsatz in der Wohnung, von häuslicher Gewalt oder lautstarken Auseinandersetzungen sei nichts bekannt, sagte der Polizeisprecher. Über das Motiv der grausamen Tat ist nichts bekannt.

Mehrere Notfallseelsorger kümmerten sich um die eingesetzten Polizeibeamten und Nachbarn, das Grundstück wurde abgesperrt. Weil Bonner Polizisten Schüsse abgegeben haben, ermittelt aus Gründen der Neutralität eine Mordkommission der Kölner Polizei in dem Fall.