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PantheonDave Davis weiht die neue Spielstätte ein

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Bonn – Einen besseren Start in der neuen Spielstätte als mit Dave Davis hätte das Pantheon in Beuel wahrlich nicht haben können. Das ist schon mal klar. Neue Auftrittsstätte, neues Programm – da könnte man als Künstler schon mal nervös werden. Doch nicht so das Pantheoner-Urgestein Davis, der mit dem zweifachen Prix Pantheon Preis 2009 seinen großen Durchbruch feierte. Ein Pointenfeuerwerk der Superlative servierte der Comedian in der restlos ausverkauften Halle, und die besondere Herausforderung schien ihn zeitweise sogar zu beflügeln.

Viele „Eingeborene“ hätten sich rumgeschlagen, ließ er den Pantheon-Krimi rund um den Umzug auf die Sonnenseite der Bundesstadt (gemeint Beuel) Revue passieren. „Da musste erst der oberste Migrant kommen und alles wird gut!“ Recht hat er und spielte gewitzt auf die Vermittlerrolle von Oberbürgermeister Ashok-Alexander Sridharan an. Sowieso ist Dave Davis der Meinung: „Das Glück ist eine Holschuld!“ Und ruft die Deutschen zu mehr Lebensmut, -freude und Gelassenheit auf. Wer kann ihm das verübeln. In „Blacko Mio!“ zeigte der Komiker schon mal, wie es geht, ohne darauf zu verzichten, geschickt und geistreich mit den vorhandenen Klischees, Vorurteilen und Ressentiments zu jonglieren. „Ich sehe so aus, als wohne ich in einem Haus aus Dung“, scherzt er und zieht nicht selten seine ugandische Herkunft heran, um seine Pointen zu befeuern. Fast schon bemitleidet er sein Publikum, das in „gedämpftem Ferkelrosa“ sein Dasein fristen muss und frohlockt: „Manchmal ist es gut, wenn man Gesichtsausländer ist.“

Dass das nicht immer so war, auch daraus macht Dave Davis kein Hehl, wird persönlich und erzählt von seiner Jugend, als er bis zu seinem 18. Lebensjahr aufgrund seines Asylstatus regelmäßig mit seinen Eltern und Brüdern zum Stadthaus pilgern musste, bis er die deutsche Staatsbürgerschaft erhielt. Ernst wird Davis auch, wenn es um den Rechtsruck im Osten und die Zukunft seiner Kinder geht. Doch Dave Davis wäre nicht der, der er ist, wenn er nicht auch darüber herrliche Witze machen könnte, zum Beispiel: „Was macht ein Afrikaner im Osten? Nach dem Rechten schauen . . .“

Nebenbei setzt sich der Meister des „ganzheitlichen Humors“ („Ich mag die geistreichen, aber auch die flachen Sachen“) an das Keyboard, offeriert eine wunderbare Hymne auf Udo Lindenberg, wechselt mal ins Bayerische oder Sächsische und verzaubert bei Frank Sinatras „Love and Marriage“. Pantheon-Halle Beuel, Klappe, die Erste: Auftakt gänzlich gelungen. Weiter so!

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