Ritterordens vom Heiligen GrabMehr als 600 Gäste bei Herbstinvestitur des Ordens

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Höhepunkt der dreitägigen Feiern der Ritter vom Heiligen Grab war der Investiturgottesdienst in der Bonner evangelischen Kreuzkirche – zugleich ein Zeichen der Ökumene.

Höhepunkt der dreitägigen Feiern der Ritter vom Heiligen Grab war der Investiturgottesdienst in der Bonner evangelischen Kreuzkirche – zugleich ein Zeichen der Ökumene.

Bonn – Bonn. Mäntel aus elfenbeinweißem Tuch und in Form eines Vollrads geschnitten, unterhalb der linken Schulter ist in Höhe von rund 25 Zentimetern ein in rot gehaltenes Jerusalemkreuz angebracht, das mit Stolz getragen wird, und auf dem Kopf ein Barett aus schwarzem Samt, mit entsprechenden Rangabzeichen versehen – die Rede ist von den Mitgliedern des päpstlichen Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem, die am Wochenende zahlreich nach Bonn gekommen waren. Anlass war die Herbstinvestitur in der Kreuzkirche, zu der insgesamt 13 neue Grabesritter – darunter zwei Ordensdamen, die schwarze Mäntel tragen, und ein Priester – Ordenskreuz sowie Mäntel erhielten und somit in den Orden aufgenommen wurden.

Die Feiern begannen mit einem Vesper-Gottesdienst

Begonnen hatten die Feiern bereits am Freitag mit einem Vesper-Gottesdienst in der Stiftskirche, bei dem Rainer Maria Kardinal Woelki die Gäste und neuen Mitglieder willkommen hieß. Höhepunkt der dreitägigen Feiern, die an den Westfälischen Frieden von 1648 unter dem Leitwort „Pax optima rerum – der Friede ist das höchste Gut“ stehen, war aber der Investiturgottesdienst in der Kreuzkirche, wie auch Dr. Detlef Brümmer, Vorstand der Deutschen Statthalterei des Ritterordens, findet: „Das ist der eigentliche Kern des Treffens. Wenn neue Mitglieder in die Gemeinschaft aufgenommen werden, ist das für alle ein großartiges Erlebnis.“

Schon im Rahmen der Frühjahrsinvestitur in Münster ware 40 neue Grabesritter und Ordensdamen aufgenommen worden. Dass der Gottesdienst in Bonn nun in der evangelischen Kreuzkirche stattfand, sei auch ein wichtiges Zeichen der Ökumene, verriet Ursula Eglseder, leitende Komturdame der ausrichtenden Komturei St. Martin Bonn.

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„Es ist eine große Ehre für mich, hier aufgenommen zu werden.“

Gegründet hat sich der päpstliche Ritterorden aus einer spätmittelalterlichen Pilgerbewegung ins Heilige Land. Seinen Ursprung verdankt der Orden einem seit dem 14. Jahrhundert belegten Brauch, dass am Ort von Tod und Wiederauferstehung Jesu Christi der Ritterschlag zu empfangen sei. Mit den drei wesentlichen Zielen „Für das Heilige Land sorgen - Den Glauben bekennen – Gesellschaft und Kirche dienen“ hat es sich der Orden zur Aufgabe gemacht, die katholische Kirche im Heiligen Land zu unterstützen. So zum Beispiel mit dem Bau und Unterhalt von Kirchen, Schulen, Kindergärten, Universitäten, Krankenhäusern oder Altenheimen.

Dr. Peter Hannen von der Komturei St. Martin möchte wie die 15 anderen neuen Mitglieder des Ritterordens diese Aufgaben so gut es geht unterstützen. „Es ist eine große Ehre für mich, hier aufgenommen zu werden. Bei den Zielen des Ordens helfen zu können, ist für mich keine Last oder Mühe, sondern eine große Freude.“ Insbesondere die Gemeinschaft sei es, die er besonders schätze: „Mit anderen Menschen zu arbeiten und gemeinsamen Zielen nachzugehen, ist sehr erfüllend. Für große Aufgaben bedarf es immer der Gemeinschaft.““ (mhd)

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