Vergewaltigung in SiegauePolizei verteidigt Freund des Opfers nach Facebook-Kritik

Lesezeit 2 Minuten
Phantombild

Wer kennt diesen Mann?

Bonn – Nach der brutalen Vergewaltigung einer 23-jährigen Frau in der Siegaue hat die Bonner Polizei rund 100 Hinweise auf den mutmaßlichen Täter bekommen. Außerdem wurde dessen DNA-Material gesichert, das nun vom Landeskriminalamt untersucht wird.

Das Verbrechen geschah in der Nacht zum Sonntag. Die junge Frau und ihr 26-jähriger Freund, beide Studenten aus Baden-Württemberg, waren auf einer Rucksacktour unterwegs, Zeitweise hatte sie ein Freund mitgenommen. Am Samstag entdeckten sie offenbar den idyllischen Platz in der Siegaue unterhalb der Brücke der Landstraße 269 bei Geislar.

Dort, in der Nähe der Siegfähre, schlugen sie ihr Zelt auf. Die idyllische Frühlingsnacht war gegen 0.30 Uhr zu Ende, als sich ein Unbekannter dem Lager näherte.

Er schlitzte mit einem Messer, von der Größe her einer Machete ähnlich, eine Zeltwand auf und bedrohte die Camper mit der furchterregenden Waffe. Zuerst verlangte er in gebrochenem Englisch Wertsachen der Studenten, dann aber zwang er die 23-Jährige aus dem Zelt und vergewaltigte sie.

Ihr Freund, der massiv eingeschüchtert worden war, befand sich unter Todesangst im Zelt. Es gelang ihm aber, noch während der Tat über Handy Polizei und Rettungskräfte zu alarmieren.

Freund im sozialen Netzwerk kritisiert

In sozialen Netzwerken wird heftig darüber diskutiert, ob der Mann richtig gehandelt habe. „Er hat aus unserer Sicht alles richtig gemacht“, sagt Polizeisprecher Robert Scholten zu derartigen Vorwürfen. Es hätte nichts gebracht, wenn der Student eingegriffen und er oder seine Freundin von dem Macheten-Mann angegriffen und schwer verletzt worden wären.

Die Ermittlungsgruppe der Polizei hat keine Zweifel an den Aussagen des Paares, die Spurenlage sei eindeutig.

Die Fahnder gehen davon aus, dass es nicht das erste Gewaltverbrechen des Täters, nach Zeugenaussagen ein dunkelhäutiger Mann, war. Darauf lasse seine brutale Vorgehensweise schließen. Er hat sich möglicherweise schon in den Tagen zuvor in der Siegaue, im Bereich Beueler Rheinufer oder Nordbrücke aufgehalten.

Der Mann ist 20 bis 30 Jahre alt, etwa 1,80 Meter groß und schmal. Er trug eine helle Jeans und eine kurze Sommerjacke.

Hinweise nimmt die Polizei unter der Telefonnummer (02 28) 150 entgegen.

Rundschau abonnieren