Zyanid-Angriff geplantRentner soll Haribo und Kaufland erpresst haben

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Der Süßwarenhersteller Haribo soll erpresst worden sein.

Bonn/ Dortmund – Ein Rentner soll den Süßwaren-Hersteller Haribo und die Supermarktkette Kaufland erpresst haben. Der 71 Jahre alte Mann soll mit einem Zyanid-Angriff gedroht haben, wenn er nicht jeweils eine Million Euro bekommt. Der „WDR“ berichtete über den Fall.

Der Erpresser, ein Rentner aus Dortmund, soll sogar Produkte der beiden Unternehmen mit „Vorsicht Gift“-Aufklebern versehen und sie in Supermärkten gelegt haben.

Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigte dem „Express“ das eingeleitete Ermittlungsverfahren.

Einschreiben im Dezember in Eschweiler aufgegeben

Der Festgenommene soll am 9. Dezember in einer Filiale der Deutschen Post in Eschweiler zwei Einschreiben aufgegeben haben - eines für Haribo, eines für Kaufland.

„Entweder ihr zahlt mir innerhalb von zehn Tagen eine Million Bitcoins, oder ich vergifte euer Produkt mit Zyanid“, zitiert der WDR. Bitcoin ist eine Internetwährung.

Es folgten Drohmails und die Aufkleber auf Packungen.

Polizei greift schnell zu

Die Konzerne schalteten die Polizei ein, die den Mann auf den Überwachungskameras der Post-Filiale entdeckte. Nach der Zuordnung seiner IP-Adresse – der Rentner verschickte die Mails von seinem Heim-Computer aus – konnten die Beamten den Mann schnell festnehmen. Die Festnahme folgte an Heiligabend in Würzburg.

Haribo und Polizei arbeiteten eng zusammen

In einem Statement erklärte eine Sprecherin von Haribo: „Wie uns auch die Polizei bestätigt hat, bestand zu keiner Zeit Gefahr für unsere Verbraucher.“ Weitere Aussagen konnte das Unternehmen nicht machen, da es sich um ein laufendes Verfahren handelt.

Verzweiflungstat wegen Altersarmut?

In der Vernehmung gestand er nicht nur diese Erpressung, sondern auch vorherige. Sein Motiv soll Altersarmut sein.

Sein Rechtsanwalt Thomas Ohm sagte: „Mein Mandant bekommt eine Rente von knapp 180 Euro, die seiner Frau liegt bei 900 Euro. Das hat vorne und hinten nicht zum Leben gereicht.“

Der Mann habe nach einem Arztbesuch nicht genug Geld gehabt, sich Medikamente kaufen zu können. Er habe nie Menschen verletzten wollen, aber keinen anderen Ausweg gefunden. (red)

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