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Zentrallager in Bonn eingerichtetSpenden werden sortiert und verteilt

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Die abgegebenen Sachspenden werden in dem Zentrallager gesichtet, sortiert und bei Bedarf an die Kleiderkammern und Flüchtlingsunterkünfte verteilt.

Die abgegebenen Sachspenden werden in dem Zentrallager gesichtet, sortiert und bei Bedarf an die Kleiderkammern und Flüchtlingsunterkünfte verteilt.

Bonn – Die mehr als 3800 Flüchtlinge, die in Übergangswohnheimen und Sammelunterkünften in Bonn untergebracht sind, müssen regelmäßig mit dem Nötigsten wie Kleidung, Schuhe, Bettwäsche, Taschen, Hygieneartikel und Gebrauchsgegenständen versorgt werden. Aber längst nicht alle Einrichtungen verfügen über genügend Kapazitäten bei der Annahme oder Ausgabe von Sachspenden.

Häufig sind auch die Zeiten, in denen die einzelnen Kleiderkammern Spenden annehmen, nicht ausreichend. Deshalb wurde am Dienstag in einer Immobilie der Deutschen Post DHL Group am Kaiser-Karl-Ring ein übergeordnetes Sachspendenlager eröffnet. Dort werden in zwei Hallen mit einer Gesamtgröße von rund 700 Quadratmetern Spenden entgegengenommen, gesichtet, sortiert und gelagert.

Mitarbeiter von Kleiderkammern und auch von Sammel- und Einzelunterkünften ohne einem entsprechenden Angebot können künftig per Mail oder Telefon dringend benötige Sachen in dem Lager bestellen und dort auch abholen. Eine direkte Ausgabe an Flüchtlinge ist nicht vorgesehen, aber die Schutzsuchenden sind ausdrücklich eingeladen, sich als ehrenamtliche Helfer einzubringen.

„Wir freuen uns sehr, die Stadt und die verschiedenen Einrichtungen mit einem Sachspendenlager unterstützen zu können. Neben den Räumlichkeiten werden auch viele unserer Kollegen ehrenamtlich dabei helfen, die Spenden zu sortieren und für die Weiterverteilung vorzubereiten“, sagte Dirk Merz, Niederlassungsleiter Bonn der Deutschen Post DHL Group, die das Gebäude mietfrei zur Verfügung stellt. Die Stadt übernimmt die Nebenkosten für Strom, Heizung und Wasser. Die Regale und Kartons wurden von Unternehmen gespendet.

„Für die ehrenamtliche Flüchtlingshilfe wie auch für die Stadt wird das Zentrallager Sachspenden eine große Unterstützung und Entlastung sein. Die Einbeziehung aller Akteure im Vorfeld war geradezu vorbildlich“, lobte Coletta Manemann, Integrationsbeauftragte der Stadt.

Peter Tilgen, bei der Stadt zuständig für den Bereich Wohnungssicherung, Übergangsheime, Notunterkünfte und Obdachlose, erklärte: „Das Ehrenamt, das in Bonn ohnehin sehr stark gelebt wird, strukturiert sich. Die Deutsche Post DHL Group leistet hier gemeinsam mit Stadt, Kirche und DRK einen wertvollen Beitrag, der nicht nur die Logistik unterstützt, sondern zugleich ein Zeichen der Wertschätzung gegenüber den zahlreichen Ehrenamtlichen ist.“

„Schon vor Monaten zeichnete sich ein wachsender Bedarf nach einem Zentrallager ab. Als wir vor drei Monaten mit Deutsche Post DHL Group ins Gespräch kamen, war eine solche Lösung rasch erkennbar“, so Mitinitiator Jan Erik Meyer, Ehrenamtskoordinator der Gemeinde St. Petrus. Hunderte Stunden ehrenamtlicher und hauptamtlicher Arbeit seien seitens der Gemeinde eingebracht worden, um mit allen Partnern das Konzept zu entwickeln und das Zentrallager zu realisieren.

„Unser gemeinsames Ziel ist es, mit dem Sachspendenlager die vielen Flüchtlingsunterkünfte im Stadtgebiet bedarfsgerecht und vor allem zeitnah zu versorgen. Im Sinne der hilfsbedürftigen Flüchtlinge hoffen wir auf eine breite Akzeptanz und freuen uns über jede Unterstützung“, sagt Hassan-Dirk Yücelli, stellvertretender Vorsitzender des Kreisverbandes Bonn des Deutschen Rotes Kreuzes.

Die geplanten Öffnungszeiten sind donnerstags und freitags von 15 bis 19 und samstags von 10 bis 18 Uhr. Im Internet können sich Spender informieren, welche Gegenstände gerade benötigt werden.

www.sachspenden-bonn.de

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