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„Meine Traukirche“ in KölnKatholische Kirche wirbt mit Internetangebot um Hochzeitspaare

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Drei Kichen für jeden Geschmack: Wer im Herzen Kölns heiraten will, kann St. Aposten wählen.

Drei Kichen für jeden Geschmack: Wer im Herzen Kölns heiraten will, kann St. Aposten wählen.

Köln – Als Martin Bartsch die E-Mail gelesen hatte, sagte sich der Pastoralreferent für das Ehepastoral des Erzbistums Köln: „So darf es auf keinen Fall laufen.“ Von Nörvenich in den Kölner Süden war das Paar gezogen, dass sich an ihn wandte. Nun würde es gerne heiraten, und zwar am liebsten in einer barocken Schlosskirche in Brühl. Doch in Brühl fühlt sich keiner zuständig, in Köln will keiner helfen und Nörvenich ist zu weit weg. Alle Wege hin zum Sakrament der Ehe versperrt.

„Das Paar hing fest in unserem System“, sagt Bartsch. Ein System, das Hochzeiten nur in der Heimatgemeinde vorsieht. Und weil das so nicht im Sinne der Kirche sei, hat sich Bartsch mit engagierten Pfarrern zusammengetan und das Internetangebot „Meine Traukirche“ ins Leben gerufen.

Drei Pfarrer und drei Kirchen bilden „Startteam“ für „Meine Traukirche“

„Ausgerechnet Menschen rund um das 30. Lebensjahr, die sich nun wichtige Lebensfragen stellen und deren letzter Anknüpfungspunkt an die Kirche vielleicht die Firmung war – gerade die dürfen wir doch nicht vor den Kopf stoßen“, ist sich Pfarrer Klaus-Peter Vosen aus St. Aposteln sicher. Und so sehen das auch seine beiden Kollegen Stefan Klinkenberg aus St. Engelbert und Dr. Volker Hildebrandt aus St. Pantaleon. Diese drei Pfarrer und diese drei Kirchen bilden das „Startteam“ für „Meine Traukirche“.

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Gehen Heiratswillige auf die entspreche Internetseite, können sie zwischen diesen Kirchen wählen. Dort finden sie direkt Pfarrer als Ansprechpartner und Antworten auf Fragen, die sich rund um die kirchliche Hochzeit stellen. Das alles wird ganz „niederschwellig“ angeboten.

Mit neuem Angebot soll Scheu genommen werden

„Über die Internetseite und den anschließenden Kontakt wollen wir sensibel herausfinden, wo stehen die Paare eigentlich“, sagt Vosen. Das sei zumeist ganz unterschiedlich, von noch regelmäßigem bis zu gar keinem Kontakt mehr zur Kirche. „Und auch wenn es dem Traupaar nur noch um das schöne Zeremoniell geht, dann erscheint uns das als Geistlichen wohl als bitter wenig, aber wir greifen das auf“, sagt Vosen.

Die Pfarrer Klinkenberg und Hildebrandt stimmen zu, dass mit dem neuen Angebot die Scheu genommen werden soll. Keiner müsse Sorge haben, dass er mit seinem Hochzeitswunsch schief angesehen werde, weil er den Kontakt zur Kirche verloren hat. Unisono fordern die katholischen Geistlichen Paare auf: „Seien Sie offen. Sie können uns mit nichts schocken.“

Zu den drei Kirchen können weitere dazu kommen. „Das Angebot ist für alle Gemeinden offen“, sagt Bartsch. „Sie müssen aber die Verfügbarkeit sicher stellen, keiner soll abgewiesen werden.“

www.meinetraukirche.de

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