AuftrittMarc Metzger und „seine Gesellen“ begeistern in der Volksbühne

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Ohne karierten Zwirn geht es bei Marc Metzger nicht: als Blötschkopp in gelb-rot, außerhalb der Session schwarz-weiß.

Ohne karierten Zwirn geht es bei Marc Metzger nicht: als Blötschkopp in gelb-rot, außerhalb der Session schwarz-weiß.

Köln – „Singen Sie aus voller Brust leise mit“, forderte ein flüsternder Marc Metzger das Publikum in der Volksbühne auf, bevor er den Brings-Hit „Kölsche Jung“ in einer ruhigen verjazzten Version zu Gehör brachte. Der Appell zu Beginn des Konzerts blieb nicht die einzige Läster-Attacke auf dieLärm-Klage von Nachbarn gegen die Volksbühne in der Aachener Straße.

„Erstaunlich!“ heißt das vielseitige Programm mit dem Tausendsassa aus Erftstadt, begleitet von einer achtköpfigen, spielfreudigen und stilsicheren Band, urkölsche Krätzchen auf die Höhe der Zeit hebt. In der anarchistischen Manier des „Blötschkopps“ leitete er die Lieder mit dynamischem Pointenwirbel, absurder Wortakrobatik und ausschweifenden Erzählungen ein, bei dem auch die Gäste ihr Fett wegbekamen.

Mit schelmischen Augenzwinkern und leichtfüßiger Selbstironie mischte er Krätzchen bekannter Komponisten wie Jupp Schmitz oder Hans Knipp mit eigenen Titeln. So schildert er in „Krankesching“ die Geschichte eines Bauarbeiters, der beim Abseilen eines Fasses mit Ziegelsteinen eine haarsträubende Kettenreaktion auslöst oder erklärt in „Wie de Hummele“, warum diese eigentliche gar nicht fliegen könnten.

Jazz, Rock, Pop, Reggae – kaum eine Stilrichtung blieb außen vor. So fand das zumeist ruhige kölsche Krätzchen in einer mitreißenden alpinen Schuhplattler-Polka wieder. Kölschtümelei nahm Metzger in „Nee, wat sin mer kölsch“ gekonnt auf die Schippe. Das begeisterte Publikum feierte Metzger und „seine Gesellen“ mit Standing Ovations - auf hohem Dezibel-Level.

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