BaustelleMoschee in Köln-Ehrenfeld soll 2017 fertig werden

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Die Groß-Moschee in Köln. (Archivfoto)

Die Groß-Moschee in Köln. (Archivfoto)

Köln – Noch sind es viele Baustellen, die das Bild der Zentralmoschee in Ehrenfeld auch sechs Jahre nach der Grundsteinlegung prägen. Aufzüge funktionieren noch nicht, der große Gebetsraum ist – wie auch andere Bereiche – von Absperrband umgeben. Zum Tag der offenen Moschee, der am Montag im ganzen Land gefeiert wurde, hatte die Bauherrin, die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB), zu ausführlichen Rundgängen durch das Gotteshaus eingeladen.

Immerhin hat der Basar-Bereich im Erdgeschoss seit dem Ramadan bereits dauerhaft geöffnet. Und auch der Rest soll nun fertiggestellt werden: 2017, so hieß es, ist als Eröffnungsdatum angepeilt – ob jedoch Anfang, Mitte oder Ende des Jahres, das wusste keiner der Verantwortlichen.

Hochaktuelles Thema

Den hohen Besucherandrang und das große Interesse der Kölner erklärte sich Kemalettin Oruc, Referent für Außenbeziehungen bei der DITIB, zum einen mit eben jener fortgeschrittenen Fertigstellung. Aber auch das diesjährige Oberthema habe sicher dazu beigetragen. Denn mit „Hidschra – Migration als Herausforderung und Chance“ haben die Organisatoren angesichts der Debatte über Flüchtlinge ein hochaktuelles Thema gewählt.

Für Zekeriya Altug, dem Leiter der Abteilung für Außenbeziehungen bei der DITIB, wird jedoch viel zu häufig über die Herausforderungen und zu wenig über die Chancen geredet. Dabei seien gesellschaftliche Veränderungen „der Motor des Fortschritts“, und eine homogene Gesellschaft existiere ohnehin nicht, so Altug. Mit seiner Entscheidung, die Grenzen zu öffnen, habe Deutschland gezeigt, „dass Menschlichkeit auch in der heutigen Zeit einen Platz hat“. Den Tag der offenen Moschee habe man vor knapp 20 Jahren bewusst auf denselben Tag wie den der deutschen Einheit gelegt, um „unsere gemeinsame Einheit“ zu betonen.

Begegnung zwischen Christen und Muslimen

Von der Nützlichkeit eines solchen Tages war auch Carolin aus Ehrenfeld überzeugt. Die 28-Jährige war spontan zur Moschee in ihrer Nachbarschaft gekommen, um sich selbst mal ein Bild von dem Gebäude zu machen. „Ich denke es ist wichtig, da man so leicht in den Kontakt zu den Menschen kommen und Vorurteile abbauen kann“, erklärte sie.

Einer Intention, der auch ein Lehrer aus Chorweiler, der namentlich jedoch nicht genannt werden will, zustimmen konnte: „Die Beziehungen zwischen Muslimen und Christen ist hier in Köln zum Beispiel viel entspannter und normaler, als man es durch gewisse Fokussierungen der Medien vermuten könnte. Sehr wenige Menschen lehnen Muslime generell ab, diese werden aber leider oft in den Vordergrund gestellt.“

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