Abo

Bickendorf ist plötzlich „in“Kölner entdecken neue Viertel, um Wohnungen zu finden

Lesezeit 2 Minuten
Bickendorf

Archivbild

Köln – Die Kölner Immobilien-Börse (KIB) fordert einen Ausbau der Stadtbahnlinie 1 nach Pulheim. Unter anderem dadurch soll die zunehmende Wohnungsnot in Köln gelindert werden. Der 2. Vorsitzende Marcus Schönig sagte am Dienstag bei der Vorstellung des aktuellen Immobilienmarktberichtes: „Wir müssen die Linie 1 bis nach Pulheim verlängern, um die Randbereiche besser zu erreichen. Das würde dafür sorgen, Druck vom Kessel zu bekommen.“ Die KIB ist ein Zusammenschluss aus 60 Maklern und Verwaltern aus der Region Köln. Der Bericht analysiert Kaufpreise und Mieten in 20 Städten.

Einfamilienhaus ist in vier Wochen verkauft

Die Preissteigerungen für Mieten und Eigentum in Köln sind demnach moderat ausgefallen – und zwar zwischen ein und sechs Prozent für 2017 im Vergleich zum Vorjahr. Der Vorsitzende René Reuschenbach sagte: „Es ist eine Schmerzgrenze erreicht. Die Menschen können und wollen nicht mehr ausgeben.“ Laut ihrer Auswertung kostet ein frei stehendes gebrauchtes Einfamilienhaus mit 150 Quadratmetern Fläche in Bickendorf 290 000 bis 425 000 Euro, im Vorjahr waren es 285 000 bis 410 000 Euro. Im Hahnwald oder in Lindenthal liegt der Preis bei 660 000 bis 1,3 Millionen Euro (2016: 660 000 bis 1,25 Millionen Euro). Laut Schönig ist ein Einfamilienhaus mittlerweile in gut vier Wochen verkauft, früher habe es bis zu vier Monate gedauert. „Man muss fast aufpassen, nicht überrannt zu werden“, sagte er.

Daraus ergeben sich zwei Trends: Zum einen entdecken die Menschen Stadtteile wie etwa Bickendorf, Holweide oder Vogelsang für sich. Schönig sagte: „Das sind lebenswerte Quartiere, die bislang nicht so wahrgenommen worden sind.“ Und zum anderen verlassen die Bürger Köln ins nahe Umland. Eigentumswohnungen in Bergisch Gladbach, Bornheim, Wesseling, Pulheim oder Rheinbach kosten mittlerweile zehn bis 17 Prozent mehr als im Vorjahr. Und selbst im rund 45 Kilometer entfernten Euskirchen verzeichnet die KIB steigende Preise. Makler Alfred Kirch sagte: „Wenn die Mutter in Köln mit zwei Kindern nicht mehr auf 60 Quadratmetern wohnen will, muss eben der Vater morgens eine dreiviertel Stunde fahren.“

Rundschau abonnieren