Bloß keine blaue PlaketteHandwerk Köln warnt vor neuer Umweltzone

Lesezeit 2 Minuten
imago52324835h

Ein Verkehrsschild informiert über den Beginn der Umweltzone in Köln. Die Handwerkskammer warnt vor den Folgen einer neuen Umweltzone.

Köln – Das Konjunkturbarometer der Handwerkskammer zu Köln erreicht mittlerweile Rekordwerte. Allein 47 Prozent der Betriebe stufen die Geschäftslage als gut ein. „Es gibt keinen Zweifel, dass die Region Köln/Bonn eine der wirtschaftsstärksten Regionen Europas ist“, betonte Dr. Ortwin Weltrich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer bei der gestrigen Vollversammlung.

Deshalb sei es auch nach den Ereignissen der Silvesternacht, dem Operndesaster und vielen anderen Problemen, unter denen der Ruf der Stadt gelitten habe, wichtig, von Chancen statt von Defiziten zu reden.

Dafür wäre aber die langerwartete Neuausrichtung der Wirtschaftsförderung dringend nötig. „Wir möchten einen Ansprechpartner mit Entscheidungskompetenz speziell für das Handwerk“, forderte Weltrich. Denn Chancen gebe es genug.

Über eine Milliarde Euro will die Stadt in die Schulerhaltung und den Schulneubau investieren. „Bestandssanierungen von Schulen ist eine Domäne des Handwerks“, so Weltrich. Daher habe die Kammer der Oberbürgermeisterin ein Bündnis mit dem Handwerk für Schulbau vorgeschlagen. Auch beim Thema Flüchtlingssituation habe man der Stadt ein Bündnis für Arbeit vorgeschlagen. Zur Entlastung der Sporthallen schlug er vor, mit Handwerksunternehmen Holzhäuser zu erstellen.

Kölner Verkehrssituation gleicht einer Wachstumsbremse

Eine Wachstumsbremse für das Handwerk in der Region sieht Weltrich in der Verkehrssituation. Gemeinsam mit der Stadt wolle die Handwerkskammer das Baustellenmanagement ausbauen und Lkw-Umfahrungsverkehr von den Autobahnen in die Innenstädte verhindern.

Dazu gebe es bisher schon die bundesweit einzige Stau-Hotline, bei der Unternehmen auch Schlafbaustellen und unsinnige Verkehrsführungen melden können. Zu Entschärfung der Stausituation engagiere man sich in der Sonderverkehrskonferenz der Bezirksregierung.

In diesem Zusammenhang warnte Weltrich vor der Ausdehnung der Umweltzone und der Einführung einer blauen Umweltplakette. Von einem Fahrverbot für Fahrzeuge ohne blaue Plakette wären nahezu alle leichten Nutzfahrzeuge betroffen. „Sollte sie eingeführt werden, fordern wir generelle Ausnahmegenehmigungen für Einsatzfahrzeuge unserer Handwerksunternehmen“.

Rundschau abonnieren