Bundesbehörden in KölnBei der BZgA in Ehrenfeld dreht sich alles um die Gesundheit

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Kümmert sich ums „Liebesleben“: Christine Winkelmann leitet das Referat zur „Prävention von HIV/Aids und anderen sexuell übertragbaren Infektionen“. Die Kampagne Liebesleben informiert auch im Netz.

Kümmert sich ums „Liebesleben“: Christine Winkelmann leitet das Referat zur „Prävention von HIV/Aids und anderen sexuell übertragbaren Infektionen“. Die Kampagne Liebesleben informiert auch im Netz.

Köln – Bei dem jungen Mann ist Feueralarm im Schritt. Es schwelt nicht nur ein bisschen, es brennt - und zwar heftig. So stark, dass eine schwarze Rauchsäule in den Himmel steigt. Er verzieht das Gesicht, Schweiß tropft von seiner Stirn.

Christine Winkelmann kennt den jungen Mann gut und auch sein Problem. Man könnte sagen, sie hat ihn erschaffen, oder zumindest dabei geholfen. Winkelmann leitet bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) das Referat zur „Prävention von HIV/AIDS und anderen sexuell übertragbaren Infektionen (STI)“. Die Abkürzung STI steht für: Sexually Transmitted Infections. Der junge Mann ist Teil der aktuellen Plakat-Kampagne von „Liebesleben“.

Das Plakat fordert dazu auf „Sag doch einfach, wo“s brennt“ und darunter: „Dein Arzt hilft.“ Es ist nur eins aus einer Reihe von Plakaten, die das Thema sexuell übertragbare Infektionen auf humorvolle Weise thematisieren. Andere zeigen eine junge Frau am Strand, bei der „Alarm in der Bikini-Zone“ ist oder ein Paar, dem die Sterne schnuppe sind. Darunter die Aufforderung „Benutzt Kondome.“

Humor ist der Schlüssel

„Wir haben uns für den humorvollen Ansatz entschieden“, sagt Winkelmann. „Wir wissen, dass Furchtappelle in diesem Bereich definitiv nicht wirken.“ Menschen würden sich dann schnell verweigern. „STI-Symptome sind ein unangenehmes Thema, da redet ja keiner gerne drüber – Jucken, Bläschen, Ausfluss...“, sagt Winkelmann. „Humor ist ein Schlüssel – damit die Leute nicht glauben, sie müssten sich schämen.“

Damit versucht die Bundeszentrale vor allem junge Menschen anzusprechen. „Man will ja immer die nachwachsenden Generationen aufklären“, so Winkelmann. Seit den späten 80ern liefen die Kampagnen des Referats unter dem Namen „Gib Aids keine Chance“. Seit 2016 auch die STIs zu den Aufgaben dazukamen, hat sie einen neuen Namen: „Liebesleben“.

Ihre Botschaften transportiert „Liebesleben“ aber nicht nur großformatig. „Viele Menschen denken, wir machen nur Plakate“, sagt Winkelmann. Auch auf anderen Wegen soll die Zielgruppe erreicht werden. Dazu gehören heute natürlich auch das Internet: Es gibt eine Internetseite und auch auf Facebook und Twitter ist die BZgA mit „Liebesleben“ aktiv. Daneben gibt es Kinospots und Broschüren. Die informieren etwa über Chlamydien, Hepatitis B oder Feigwarzen und liegen in Arztpraxen oder Gesundheitsämtern aus. Lehrer können sich dieses Material auch für ihren Unterricht bestellen. Zudem bietet die BZgA eine Telefonberatung zu HIV und STIs an. Gute Voraussetzungen also, dass erst gar nicht zum Großbrand im Schritt kommt.

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