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Erweiterung des GrüngürtelsBürgerinitiative demonstrierte gegen FC-Pläne

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Spontan unterschrieben zahlreiche Spaziergänger und Sportler die Petition der Bürgerinitiative.

Spontan unterschrieben zahlreiche Spaziergänger und Sportler die Petition der Bürgerinitiative.

Köln – Knallig orangefarbene Luftballons wanken im Wind. Was auf den ersten Blick wie ein kunstvolles Happening wirkt, hat einen ernsten Hintergrund. Dort, wo bunte Luftballons empor steigen, könnten schon bald Flutlichtmasten stehen. Die Bürgerinitiative „Grüngürtel für alle“ informierte am Samstag über die Pläne des 1. FC Köln, ihr Trainingsareal im Grüngürtel zu erweitern.

„Ungeheuerlicher“ Eingriff in die Natur

Nicht nur für die Bürgerinitiative bedeutet dies einen „ungeheuerlichen“ Eingriff in die Natur. Franziska Behrendt kam extra aus Rodenkirchen, um sich die Ausmaße der Pläne vor Ort anzuschauen. „Es ist ja schon genug Bebauung im Grüngürtel vorhanden, wenn jetzt der FC erweitern darf, verlieren wir noch ein Stück Natur“, sagt die 63-Jährige. Als „ein schönes Stück Natur“ bezeichnet den unter Denkmalschutz stehenden Grünzug Hans-Heiner Fleischheuer. „Wissen Sie was hier an den Wochenenden los ist? Die Städter nutzen die Wiesen und Wege für Spaziergänge, ein Picknick oder zum Sport. “ Er fürchtet, dass auch Bäume fallen könnten, doch das hat der FC längst ausgeschlossen. Jan Henin, der Initiator der Initiative, ist stinksauer über die Pläne, die seiner Meinung nach hinter verschlossenen Türen entworfen wurden. „Die Öffentlichkeit soll vor vollendete Tatsachen gestellt werden“, wettert er, wobei der Verein seine Planungen bereits im vergangenen September der Öffentlichkeit präsentiert hat.

Kein breites Interesse für das Projekt

Doch erst im Februar dieses Jahres hat sich die Bürgerinitiative gegründet, wie Harald Grieser erzählt. „Unserer Meinung nach ist nicht wirklich über Alternativstandorte nachgedacht worden.“ Für Grieser steht fest, wenn die Stadt das Projekt zulässt, müsse es ein breites öffentliches Interesse dafür geben. Dies sieht er nicht. „Es sind reine Vereinsinteressen.“ Der FC will die Plätze nach 19 Uhr jedoch auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen.

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Bis zu 70 Aktivisten zählt die Bürgerinitiative. Ihre Petition, die sie zur Rettung des Stück Grüngürtels angestoßen haben, zählte bisher rund 4700 Unterstützer. 6600 sind nötig, um sie vorzulegen. „Wir streben 10 000 Unterschriften an“, sagt der ebenso aktive Friedmund Skorzenski.

An Interessenten mangelte es an diesem Tag nicht. Spaziergänger und Sportler schauen sich die Pläne und Schriftstücke an den Infoständen an, die die Bürgerinitiative, unterstützt von den beiden Naturschutzverbänden NABU und BUND, aufgehängt hatten.

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