Fortuna KölnDer Sportpark Süd nimmt Gestalt an

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Volles Haus und ein Spiel unter Flutlicht: Noch ist eine neue Sitzplatz-Tribüne reine Vision des Vereins, doch in den kommenden fünf Jahren soll der Bau realisiert werden.

Volles Haus und ein Spiel unter Flutlicht: Noch ist eine neue Sitzplatz-Tribüne reine Vision des Vereins, doch in den kommenden fünf Jahren soll der Bau realisiert werden.

Köln – Es ist viel von Klaus Ulonska die Rede an diesem Tag, der den Aufbruch des SC Fortuna Köln in eine neue Ära markieren soll. Dass der verstorbene Ex-Präsident vom Himmel aus zuschaue, dass sich sein Traum erfülle, ja, und dass sein Erbe vorangebracht werde. Dann versammeln sich die wichtigen Menschen um Fortuna-Präsident Hanns-Jörg Westendorf und versenken die Plombe im Grundstein des neuen Vereinszentrums neben dem Südstadion.

Knapp 500 Quadratmeter groß soll das schmucke Nachwuchszentrum werden, unten sind zwei Umkleidekabinen, zwei Schulungsräume und eine große Toilettenanlage vorgesehen, oben sechs Büroräume. Durch eine Verbindungstür soll der Bau an das bestehende Clubheim angeschlossen werden, das laut Westendorf „aufgehübscht“ werden soll. Ende des Jahres wollen sie Richtfest feiern beim Fußball-Drittligisten. Den „ersten Schritt in Richtung Zukunft“ nennt dies Westendorf.

Der Kran steht bereits, die Baugrube ist ausgehoben, doch die viel größere Baustelle, die den Club beschäftigt, spielt sich im Verborgenen ab. Denn die Fortuna will den Sportpark Süd umstrukturieren. Dafür müsste die Sporthalle Süd, deren Generalinstandsetzung von der Politik bereits beschlossen ist, abgebrochen und an anderer Stelle im Sportpark neu errichtet werden. Nun zeichnet sich eine Lösung ab: Als Partner soll die Universität Köln gewonnen werden, die ebenfalls Kapazitäten für ihren Uni-Sport benötigt. Denkbar ist laut Stadtverwaltung, dass nun statt Dreifachhalle gleich eine Sechsfachhalle gebaut wird.

Die Herren vom Bau: (v.l.) Fritz Schramma, Dieter Kleinjohann, Hanns-Jörg Westendorf, die Architekten David und Reinhard Jo Billstein sowie Tobi Mohr vom Bauausschuss der Fortuna.

Die Herren vom Bau: (v.l.) Fritz Schramma, Dieter Kleinjohann, Hanns-Jörg Westendorf, die Architekten David und Reinhard Jo Billstein sowie Tobi Mohr vom Bauausschuss der Fortuna.

Noch dieses Jahr eine Entscheidung

Aus Sicht von Sportamtschef Dieter Sanden wäre dies die Optimallösung. „Im Zuge der Parkstadt-Süd-Gestaltung werden die Weichen für die nächsten 50 bis 100 Jahre gestellt, da wäre es fatal, Maßnahmen durchzusetzen, die am Ende nicht passen“, gibt er zu bedenken. Noch dieses Jahr sollen konkrete Pläne für die neue Sporthalle vorgelegt und eine Entscheidung verkündet werden.

Hiervon hängt auch der Bau einer neuen Sitzplatztribüne im Südstadion ab, die der Verein gerne in den kommenden fünf Jahren errichten würde. Denn die jetzige Halle steht der Tribüne im Weg. „Der Bau wäre deutlich komplizierter“, bestätigt Westendorf. Die Stehplatz-Gerade will der Verein durch eine moderne Sitzplatztribüne für 5000 Fans ersetzen. Auch Logen soll es hier geben. „Andere Vereine sind deutlich besser aufgestellt. Wir benötigen die Tribüne, um dauerhaft höhere Einnahmen generieren zu können“, erklärt Westendorf. Etwa 7,5 Millionen soll das Bauwerk kosten. Weil das im Fußball-Geschäft so üblich ist, sollen zudem die Namensrechte am neuen Sportpark verkauft werden.

Das Jugendzentrum, für das jetzt der Grundstein gelegt worden ist, wird etwa 750 000 Euro kosten. Aus dem Topf der NRW-Sportpauschale werden etwa 600 000 Euro Fördermittel überwiesen, den Rest muss der Verein aufbringen. Um Spenden kümmert sich bei der Fortuna ein „Wirtschaftsrat“, dem neben dem Vorsitzenden, Alt-OB Fritz Schramma, unter anderem Patrick Adenauer, Messe-Chef Gerald Böse und Bau-Unternehmer Dieter Kleinjohann angehören.

Fortuna Köln verfügt seit vielen Jahren über eine der größten Jugendabteilungen im Fußballkreis. Etwa 500 Kinder und Jugendliche spielen hier in 25 Mannschaften, darunter auch viele Mädchen-Teams.

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