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Gegenprogramm von Schwarz-grünGemeinsam gegen den Stau in Köln

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Berufspendler fahren mit ihren Autos über die Zoobrücke nach Köln.

Berufspendler fahren mit ihren Autos über die Zoobrücke nach Köln.

Köln – Der Zeitpunkt war gut gewählt: Auf der Zoobrücke stauten sich die Autos, das Heumarer Dreieck war dicht und alle Parkplätze besetzt, als sich die Verkehrsexperten der Grünen und der CDU aus Köln und dem Rheinisch-Bergischen Kreis in Dellbrück trafen, um ihre Pläne für einen „optimierten Pendlerverkehr“ vorzustellen. Ein Gegenprogramm zum täglichen Stauwahnsinn in Köln und im rechtsrheinischem Umland. Neu sind die Pläne in weiten Teilen nicht. Aber jetzt basieren sie auf einem perfekt abgestimmten Farbenspiel: Dem schwarz-grünen Bündnis im Kölner Rat steht eine schwarz-grüne Mehrheit im rheinisch-bergischen Kreistag zur Seite.

Schnellbusse sollen Wermelskirchen, Burscheid, Herkenrath anbinden

„Alleine können wir in Köln nicht mehr viel machen. Für zahlreiche Maßnahmen ist es bei uns schon zu spät“, sagt Dirk Michel, verkehrspolitischer Sprecher der Kölner Union. Damit die Pendler also schon vor den Toren der Millionenstadt auf Bus und Bahn umsteigen, haben die „benachbarten“ Politiker einen Katalog von lang -, mittel- und kurzfristigen Maßnahmen aufgestellt.

Kurzfristig sollen Schnellbuslinien Wermelskirchen, Burscheid und Herkenrath anbinden, teilweise mit Anschluss an die Stadtbahnlinie 1 und die S-Bahnlinie 11. Die Taktfrequenz auf den Linien S 11, RB 25, RB 48, und RE 7 sowie den KVB-Linien ins Rechtsrheinische soll erhöht werden. Neue Haltepunkte und schnellerer Zubringerverkehr zu den Haltestellen sollen die Pendler zudem vom Auto weglocken.

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„Das ist hier der Aufschlag“

Mittelfristig wollen die Politiker sich für eine stufenweise Verlängerung der KVB-Linie 1 bis nach Kürten einsetzen. Langfristig sollen die Linien 3 und 18 bis nach Bergisch Gladbach verlängert werden. Die 4 soll bis nach Odenthal fahren.

Doch wie realistisch sind solche Pläne in einer Stadt, in der der KVB-Chef Jürgen Fenske erst kürzlich kritisierte, dass die Diskussion über die Verlängerung der Linie 3 nach Merkenich über ein Jahrzehnte gedauert und die Diskussion über die Ertüchtigung der Ost-West-Achse noch nicht mal ernsthaft begonnen habe? „Das ist hier der Aufschlag. Von nun an werden wir organisierter als jemals zuvor dafür kämpfen“, sagt Michel. Der Vorsitzende des Verkehrsausschusses in Köln, Andreas Wolter (Grüne), warnt: „Jedem muss klar sein, dass die Verkehrsprobleme uns zunehmend auch an die wirtschaftliche Wachstumsgrenze führen.“

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