Harley DavidsonNeue Geschäftsführerin im Kölner Laden

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Schwere Maschinen sind die Leidenschaft von Daniela Denz, die jetzt die Harley Davidson Niederlassung in Mülheim leitet.

Schwere Maschinen sind die Leidenschaft von Daniela Denz, die jetzt die Harley Davidson Niederlassung in Mülheim leitet.

Köln – Schwere Motorräder mit verheißungsvoll klingenden Namen wie „Road King“ oder „Fat Boy“, schwarze Biker-Lederjacken, Poker-Chips und jede Menge glänzende Tuning-Teile – das Harley Davidson Center in einer ehemaligen Fabrikhalle an der Schanzenstraße scheint auf den ersten Blick ein wahres Männerparadies zu sein. Doch mittendrin steht mit einem fröhlichen Lachen eine junge Frau mit langen dunklen Haaren. Sie ist hier der Chef: Daniela Denz ist die neue Geschäftsführerin von Harley Davidson Köln.

Motorradführerschein seit dem Sommer

Die 39-Jährige war nach einer kaufmännischen Ausbildung und einem wirtschaftswissenschaftlichen Studium zehn Jahre lang als Unternehmensberaterin bei einem Kölner Energieversorger tätig und genießt nun in ihrem neuen Job „etwas Handfestes zu erleben, statt immer zu analysieren“. Die Leidenschaft für Motorräder pflegt die gebürtige Gevelsbergerin allerdings schon länger: Mit ihrem Lebenspartner Georg Kierdorf, selber passionierter Motorradfahrer, hat sie bereits als Sozia viele Touren durch Deutschland gemacht. Seit diesem Sommer darf sie sich auch selbst an den Lenker setzen: Sie machte ihrer Motorradführerschein und ist nun stolze Besitzerin eines Bikes – natürlich eine speziell angefertigte Harley Davidson.

Zu der Zeit war allerdings der berufliche Neuanfang noch gar nicht absehbar. Kierdorf, ein Logistikunternehmer, kaufte erst im August die Harley-Niederlassungen in Köln und Bonn. Zuerst kam Daniela Denz nur samstags in das Geschäft, fand immer mehr Gefallen an den Produkten und der Philosophie, und stieg im September dann als Geschäftsführerin ein. „Meine Aufgabe ist, das Unternehmen zu steuern, das betriebswirtschaftliche Controlling und Events zu planen“, so Denz. Bereits kurze Zeit später stand die erste Bewährungsprobe an: Die 600 Quadratmeter große Kölner Niederlassung mit Werkstatt wurde aufwändig umgebaut und Ende Oktober mit rund 1000 Gästen wieder eröffnet.

14 Mitarbeiter und zwei Auszubildenden

Alle 14 Mitarbeiter und die zwei Auszubildenden wurden übernommen. Gegenwind verspürte die neue Chefin kaum. „So Daniela, jetzt fangen wir mal ganz von vorne an“, habe zuerst der Meister in der Werkstatt gesagt, aber bald gemerkt, dass sie eine große Affinität zu den Motorrädern habe, erzählt Denz schmunzelnd. „Durch den Umbau sind wir alle zusammen gerückt.“ Und das Bild vom harten Rocker als Harley-Fahrer stimme sowieso nicht: „Über 30 Prozent sind Fahrerinnen, alle Harley-Fans sind sehr zivilisierte Leute, die mit einem Luxusprodukt Genussfahrten erleben möchten.“

So gibt es auch Familien mit Kindern unter den Fans. Bei den gemeinsamen Feiern stehe Nichtalkoholisches und Marmorkuchen ganz hoch im Kurs, ein Fahrsicherheitstraining wird regelmäßig angeboten. Zum Touren kommen Denz und ihr Partner allerdings zur Zeit kaum noch, zumal sie auch noch an ihrer Promotion arbeitet und gerne Zeit mit Freunden verbringt. „Aber im nächsten Sommer ganz bestimmt“, hofft die Geschäftsführerin und wirft einen sehnsuchtsvollen Blick auf ihre weiße Maschine.

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