Hickhack um Sperrung in KölnZülpicher Straße teilweise autofrei?

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Die Zülpicher Straße in Köln.

Die Zülpicher Straße in Köln.

Köln – Nun soll es zügig gehen. Die Bezirksvertretung (BV) Innenstadt hat mit einer Stimme Mehrheit beschlossen, dass die Zülpicher Straße zwischen Dasselstraße und Wilhelm-Waldeyer-Straße versuchsweise für den Autoverkehr gesperrt wird. Ein Gutachten über die Auswirkungen der Sperrung soll nicht erstellt werden. Stattdessen sollen die Verkehrsverhältnisse vor der Sperrung und ein Jahr nach der Sperrung von der Verwaltung dokumentiert werden.

Der Beschluss der BV dürfte in der Verwaltung mit gemischten Gefühlen aufgenommen werden. Noch in der jüngsten Sitzung des Verkehrsausschusses bat Klaus Harzendorf, Leiter des Straßenamtes, inständig darum, vor einer Sperrung ein Gutachten über die zu erwartenden Folgen erstellen zu lassen. „Ohne diesen fachlichen Hintergrund können wir zu einem solchen Eingriff in den Straßenverkehr nicht raten.“ Doch vor allem die Grünen im Ausschuss sahen dafür keine Notwendigkeit. Die Folgen seien durch einen Versuch ausreichend feststellbar, versicherte Lino Hammer (Grüne). Das letzte Wort sollte aber die BV haben, beschlossen die Ausschussmitglieder.

Allerdings, in der BV stimmten SPD, CDU und FDP für ein Gutachten. Regina Börschel (SPD): „Wir brauchen das als solide Grundlage.“ Aber ein Mitglied aus ihren Reihen fehlte wegen Einsatzes bei der Fliegerbombe am Rhein. So hatten die Grünen eine Stimme Mehrheit für den einjährigen Versuch. Dieser Beschluss könnte aber im Verkehrsausschuss erneut eine Diskussion auslösen. „Ein Jahr erscheint mir zu lang. Es sollte Möglichkeiten einer Zwischenbilanz geben, die die Versuchslänge bestimmen“, sagt Susana dos Santos, verkehrspolitische Sprecherin der SPD. (ngo)

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