HubschrauberstationKatastrophale Erkenntnisse zum Kölner Kalkberg

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Schöne Aussichten? Wie lange die Stadt am Kalkberg festhält,ist wieder fraglich. Die OB hat angedeutet, dass ihr ein Ende mit Schmerzen lieber ist als Schmerzen ohne Ende.

Schöne Aussichten? Wie lange die Stadt am Kalkberg festhält,ist wieder fraglich. Die OB hat angedeutet, dass ihr ein Ende mit Schmerzen lieber ist als Schmerzen ohne Ende.

Köln – Katastrophale Erkenntnisse  zur Standsicherheit des Kalkbergs stehen im heute veröffentlichen dritten Zwischenbericht des Gutachterbüros Grün. In dem Berg, auf dem derzeit eine neue Rettungshubschrauberstation entsteht, befindet sich demnach eine 20 Meter mächtige Kalkeinlagerung, die langfristig zu weiteren Setzungen führen wird. Nur durch erhebliche bauliche Maßnahmen könne das Abrutschen des Berges verhindert werden.

Auch die Aussagen über zwei sogenannte Aufsatzdämme sind desaströs: Die Dämme „sind in erheblichem Maße vom Kalk durchsetzt, teilweise (…) deutlich zu steil und stellen damit ein nicht kalkulierbares Risiko von einem Kalkaustritt dar, welches im Havarie-Fall (Erdbeben) dann völlig unberechenbar wird“. Auch hier bestehe erheblicher und umlaufender Handlungsbedarf.

Insgesamt seien die Böschungen des Kalkbergs teilweise deutlich zu steil: „Da teilweise bereits Abschnitte abgerutscht sind und die erhebliche Gefahr von Grundbrüchen in verschiedenen voneinander unabhängigen Böschungsbereichen besteht, ist auch diesbezüglich akuter Handlungsbedarf angesagt“, heißt es in dem Zwischenbericht.

Auch von eine möglichen Umwelt-Gefährdung der angrenzenden Wohnbebauung wird nun gesprochen.  Dazu hat es bereits eine Besichtigung mit dem städtischen Umweltamt gegeben, um den „Umgang mit möglichen Gefährdungen aus Verwehungen belasteter Bodenpartikeln vom Kalkberg auf die angrenzende Wohnbebauung zu klären“. Weil die Stadt am Fuße des Berges für die Begutachtung die Bäume und Sträucher gerodet hat, „liegt das Deponat frei und es kann bei längerer, trockener Witterung zu Staubverwehungen kommen.“ Zwar seien bei der derzeitigen nassen und feuchten Witterung keine Verwehungen zu erwarten, allerdings wird empfohlen, ein Umweltgutachten zu beauftragen, um die Situation genau zu untersuchen und möglicherweise Maßnahmen festzulegen.

Am Dienstagnachmittag  informiert Stadtdirektor Guido Kahlen die Politiker des Gesundheitsausschuss über den Zwischenbericht. (ron)

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