Unsere PänzKinder erklären die elf wichtigsten Dinge des Kölner Karneval

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Wir haben uns von Kindern den Karneval erklären lassen.

Köln – Karneval gehört an der Hans-Christian-Andersen-Schule in Köln-Lindenthal zum Schulleben wie Kamelle zum Rosenmontag. Es gibt eine Karnevals-AG, ein Schul-Dreigestirn und eine Schulsitzung. Kein Wunder, dass auch Prinz Conrad I. und Bauer Jonas vom Kölner Kinderdreigestirn hier die Schulbank drücken.  Lara, Luise, Luisa, Hanna, Nika, Clara, Sönke, Chiara und Nora aus der vierten Klasse haben Bianca Pohlmann das Wichtigste um die tollen Tage erklärt.

FUNKEMARIECHE Das sind Tanzmädchen, die oft bei Männern auf den Schultern stehen und sich dort drehen und in die Luft geworfen werden. Manchmal gehen sie auch in den Zügen mit. Sie ziehen sich so eine Art...wie heißt das nochmal...(kurze Beratung) Tutu an, darüber so eine Art Uniform. Das sieht sehr schön aus. Am Rock haben sie ganz viele Rüschen und an den Ärmeln oft auch. Auf dem Kopf tragen sie einen dreieckigen Hut mit Federn drauf.“ (Nora,  und Clara, beide 9 Jahre)

DREIGESTIRN Das sind drei Leute, die zusammen auftreten: ein Bauer, eine Jungfrau und ein Prinz. Es gibt  ein Dreigestirn mit Kindern und eins mit Erwachsenen und manche Schulen haben  noch mal ein eigenes. In diesem Jahr kommen der Kinderprinz und der Kinderbauer aus unserer Schule. Ich war schon mal der Bauer an der Schule hier. Der Bauer hat immer einen großen Hut mit soooooo langen  Pfauenfedern drauf.Die drei gehen im Zug mit, und sie sind immer die ersten. Die Jungfrau bei den Erwachsenen ist immer ein Mann. Wieso eigentlich?“ (Sönke, 9 Jahre)

NUBBEL „Das ist ein Mann oder eine Figur, die wird verbrannt. Ich glaube, man kann sagen, dass der alles Schuld ist. Und dann kommen ganz viele, um zu schauen, wie er verbrannt wird. Es ist natürlich nur eine Puppe, aus Holz oder Stroh. Und der ist eben angezogen wie ein Mensch.“ „Wird der denn nicht nackig verbrannt?“ „Mir tut er leid, dass er immer  für alles beschuldigt wird.“ „Aber im nächsten Jahr gibt es dann ja wieder einen neuen Nubbel, der ist dann wieder alles Schuld.“ „Normalerweise schiebe ich immer alles auf meinen kleinen Bruder, aber so ein Nubbel ist ja viel praktischer.“ (Alle Kinder zusammen)

BÜTT „Das ist ein Ding, das steht im Karneval auf der Bühne. Und da steht jemand drin, der was erzählt. Es ist so etwas wie ein Rednerpult, aber eben extra für Karneval. Da drin kann man ein paar Treppenstufen raufgehen, seine Zettel rein legen und dann vorlesen. Von vorne kann keiner reingucken. Es sieht wie eine halbe Badewanne aus. Und es gibt sowas auch in der Kirche. Da heißt es dann aber anders.“ (Luisa und Chiara, beide 10 Jahre)

JECK „Ein Jeck ist... hm, da muss ich kurz überlegen... Es gibt ein Lied, dass so heißt und in dem immer vom Jeck gesungen wird. Jeck sagt man zu einem Kind, oder auch zu einem Erwachsenen. Eigentlich sind Jecke ganz normale Leute, nur eben auf kölsch. Sie sind vielleicht ein bisschen witziger als sonst oder als andere.“ (Sönke, 9 Jahre)

POLONAISE „ Das ist lecker, das kann man essen.“ „Nein, nicht die Bolognese, der Tanz.“ „Da legt man die Hände von hinten dem vor einem auf die Schultern, ich zeige das mal lieber (alle zusammen beginnen eine Polonaise zu bilden), dann singt man und zieht zusammen durch den Raum.“ (Schon ziehen alle durch das Klassenzimmer). „Das machen wir auf unserer Schulfeier auch immer. Das macht richtig Spaß.“(Alle durcheinander)

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Das ist eine Polonaise!

ASCHERMITTWOCH „Das ist der Tag, da fängt das Fasten an. Erst kommt Karneval, dann Ostern. Im Karneval bekommt man sehr viele Süßigkeiten, es ist ja schade, wenn man die dann nicht essen kann. Die meisten Kinder wollen beim Fasten lieber auf Sachen wie Hausaufgaben verzichten. Ich wollte letztes Jahr auf Schokolade verzichten, das hat aber ganz schlecht geklappt. Ich mag so gerne die mit Mandeln und die hat mein Bruder dann vor mir gegessen, dann war es vorbei.“ (Luise, 10 Jahre) „Da bekommt man vom Pfarrer ein Aschekreuz auf die Stirn gemalt. Das ist schmierig, aus Asche, und dann wird es bröckelig.“ (Lara, 9 Jahre)

ZOCH  Oh, da schmeißt man Kamelle. Das ist so ein langer Umzug, alle gehen hintereinander in einer Reihe. Manche haben einen großen Wagen. Wir ziehen selber mit, aber manchmal schauen wir ihn uns auch an. Dann ruft man „Kamelle“ oder „Strüßje“ oder „Alaaf“. Es gibt verschiedene Gruppen, die unterschiedlich aussehen. Manche gehen zum Beispiel als grüne Monster, andere als blaue Wassertropfen. Und es gibt welche, die laufen hinterher, mit so Deckeln und großen Trommeln. Eigentlich ist es so ähnlich wie beim Sankt-Martins-Zug. Die Straßen sind dafür gesperrt und vorne, in der Mitte und hinten geht Musik mit. Und manchmal bleibt der Zug auch einfach stecken. (Nora und Clara, beide 9 Jahre)

ALAAF „Das ist ein Ruf, den man hauptsächlich hier in Kölle an Karneval ruft. Vor allem beim Karnevalszug ruft man das, oder auf Veranstaltungen. Wir rufen das zum Beispiel bei unserer Schulsitzung, zusammen mit anderen Wörtern. Also zum Beispiel: Kölle Alaaf oder  HCA Alaaf. Wichtig ist, dass man das Wort immer dreimal ruft. Es muss unbedingt ein dreifaches Alaaf sein.“ (Chiara und Luisa,  beide 10 Jahre)

KAMELLE „Das ist das, was man wirft, so Süßigkeiten im Zug, also im Karnevalszug. Wenn man im Zug mitgeht, hat man eine Tüte umhängen oder geht neben einem Wagen, in dem die Sachen liegen. Am Rand stehen viele Leute und fangen das dann oder heben es auf. Die meisten nehmen es mit nach Hause und heben es sich auf. Aber manche essen alles direkt auf.“ (Luise, 10 Jahre, und Lara, 9 Jahre)oder

PRITSCHE „Oh, das weiß ich, dass hat der Bauer, nein, der Prinz in der Hand. So etwas ähnliches wie eine Peitsche.  Also nicht, dass er damit schlägt, aber man kann andere damit antreiben. Und wer die hat, der ist der Wichtigste. Deswegen hat  ja auch der Prinz sie in der Hand.“ „Und ich glaube, sie kann sogar Musik machen oder ein Geräusch.“ (Nika und  Hanna, 9 und 10 Jahre)

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