Köln-BuchheimVater soll Tochter (19) erwürgt haben

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Fundort: In einer Garage entdeckten Polizisten in einem Auto die Leiche einer 19-Jährigen. Die junge Frau wurde Opfer eines Gewaltverbrechens. Der Vater der 19-Jährigen steht im Verdacht seine Tochter getötet zu haben.

Fundort: In einer Garage entdeckten Polizisten in einem Auto die Leiche einer 19-Jährigen. Die junge Frau wurde Opfer eines Gewaltverbrechens. Der Vater der 19-Jährigen steht im Verdacht seine Tochter getötet zu haben.

Köln – Es ist ein erschreckendes Bild, das sich Polizisten offenbart, als sie gestern Morgen an der Wichheimer Straße in Buchheim eine Garage öffnen. Sie finden eine junge Frau (19) tot in einem Auto liegend vor, am Hals sind deutliche Würgemale zu erkennen. Schnell ist klar: Die 19-Jährige wurde Opfer eines Gewaltverbrechens. Als tatverdächtig gilt ihr Vater (44), er hat die Fahnder auf die Spur der Leiche gebracht.

Der Mann rief gegen 7.30 Uhr bei der Polizei an und sagte: „Ich habe meine Tochter umgebracht“. Die Beamten sahen auf ihrem Display eine irakische Telefonnummer. Möglicherweise ist der 44-Jährige bereits in den Irak geflüchtet. „Wir haben ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Totschlags eingeleitet“, sagte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer. Der mutmaßliche Täter konnte bisher nicht gefasst werden. „Er befindet sich an einem unbekannten Ort“, ergänzte der Sprecher gegenüber der Rundschau. Dass nach dem 44-Jährigen in Kürze in einer Öffentlichkeitsfahndung mit einem Bild gesucht wird, ist wahrscheinlich.

Die Hintergründe des Verbrechens sollen nun von einer gegründeten Mordkommission unter Leitung des erfahrenen Ermittlers Markus Weber aufgeklärt werden. Dabei wird auch überprüft, ob die 19-Jährige sterben musste, weil sie sich zu sehr dem westlichen Lebensstil zugewandt hat. „Es ist Gegenstand der Ermittlungen, ob es sich um einen Ehrenmord handelt“, ergänzte Oberstaatsanwalt Bremer. Bei dem Opfer handelt es sich um die älteste Tochter einer sechsköpfigen Familie, die in der Wichheimer Straße seit etwa zwei Jahren wohnt. Die 19-Jährige soll nach Angaben von mehreren Nachbarn verheiratet gewesen sein. Die Kölner Ermittlungsbehörden konnten dies zunächst nicht bestätigen. In der Wohnung der Familie gab es besonders in jüngerer Vergangenheit Streitigkeiten. In diesem Zusammenhang kam es nach Rundschau-Informationen bereits zu Polizeieinsätzen. Weitere Details nannte die Behörde zunächst nicht. Wie weiter zu erfahren war, ist der Fundort nicht der Tatort. So soll es in den vergangenen Tagen häufig zu Treffen von Vater und Tochter außerhalb der Wohnung gekommen sein – vermutlich zu Aussprachen. Auch wie lange die Frau tot in dem Mazda lag, ist noch nicht bekannt. Für die Spurensicherung wurde der Wagen gestern beschlagnahmt. Die Mutter der 19-Jährigen konnte in der Wohnung an der Wichheimer Straße angetroffen werden. Sie wurde im Polizeipräsidium befragt. Gestern Nachmittag sollte die 19-Jährige obduziert werden. Ein Ergebnis stand noch aus.

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