KölnProtest gegen Kalkberg auf der Autobahn

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Kalkberg-Pferd Rajo führte den Demonstrationszug der Kalkberg-Gegner über die Autobahn an.

Kalkberg-Pferd Rajo führte den Demonstrationszug der Kalkberg-Gegner über die Autobahn an.

Köln – Mit Pauken und Trompeten sowie mit dem Kalkbergpferd „Rajo“ haben am Sonntag rund 300 Menschen gegen die Hubschrauberstation auf dem Kalkberg demonstriert. Die Route führte den Demonstrationszug am Fuße des Kalkbergs über ein Stück der Stadtautobahn B 55a entlang. Die Polizei hatte hierfür eigens den rechten Fahrstreifen zwischen Buchforst und Kalk gesperrt, was einen leichten Rückstau des Autoverkehrs zur Folge hatte.

„Wir wollen der Politik klarmachen, dass sie den Irrsinn mit der Hubschrauber-Landestation beenden muss“, beschrieb Demo-Anmelder Boris Sievert die Motivation für den Protest. Es könne nicht sein, dass 26 000 Menschen im Umkreis von einem Kilometer die Fehlentscheidung der Politik mit ihrer Ruhe bezahlen müssten. Der Landeplatz sei mitten in eines der am dichtesten bewohnten Gebiete der Stadt gebaut worden. „Und alle anderen bezahlen für diesen Irrsinn mit ihrem Steuergeld“, kritisierte Sievert. „Der Kalkberg liegt in einem Gebiet, das in Köln keine Lobby hat“, so Sievert weiter. Das sei „Umweltdiskriminierung.“

Demonstranten kamen nicht auf den Kalkberg

Mit leichter Verspätung setzte sich der Demonstrationszug, der ursprünglich mit 100 Teilnehmern angemeldet worden war, gegen 15.15 Uhr in Bewegung. Zuvor hatten die Organisatoren noch etliche Transparente auf Dachlatten getackert. Slogans wie: „Statt Fass ohne Boden: Abriss“, „Kalkberg=Giftberg“ oder „Keine Hubschrauber auf dem Kalkberg“ lauteten die Forderungen der Teilnehmer.

„Wir gehen jetzt auf die Stadtautobahn. Genießt das! Da werdet ihr die nächsten zehn bis 15 Jahre nicht mehr spazieren können“, eröffnete Sievert schließlich den Marsch – und der Tross setzte sich bei feinstem Frühlingswetter mit viel Tamtam in Bewegung. Beim Betreten der Autobahn kamen dann auch bei dem einen oder anderen Erinnerungen an längst vergangene Tage auf. „Weißt du, wann ich das letzte Mal auf der Autobahn spazieren war?“, fragte ein Teilnehmer. „Das war in den 1970ern, an einem autofreien Sonntag. Kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen.“

Der Versuch einiger Teilnehmer, mit ihren Transparenten ein Stück den Berg hinaufzuklettern und oben direkt am Zaun entlang zu marschieren scheiterte allerdings. Zu viel Dornengebüsch, hieß es. „Aber auf der Autobahn zu gehen, ist auch nicht schlecht“, nahmen sie die Niederlage sportlich.

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