Kölner DomDicker Pitter wird monatelang stumm bleiben

Lesezeit 1 Minute
Der Dicke Pitter im Kölner Dom

Der Dicke Pitter im Kölner Dom

Köln – Der Dicke Pitter bleibt nun monatelang stumm. Es ist nicht etwa wieder der Klöppel runtergefallen und zerbrochen, wie während des Dreikönigläutens vor sechs Jahren. Aber nicht weniger brisant, muss die Aufhängung des 600 Kilogramm schweren neuen Klöppels umgebaut werden. Das soll Schaden von der größten freischwingenden Glocke der Welt abwenden. „Das Problem ist seit einer Untersuchung im vorigen Jahr bekannt“, sagt Matthias Deml, Sprecher der Dombauhütte. Damals hatten Wissenschaftler des Europäische Kompetenzzentrums für Glocken an der Hochschule in Kempten einen musikalischen Fingerabdruck vom Dicken Pitter genommen, und festgestellt, dass der Klöppel die Glocke mit zu großer Wucht „küsst“.

Eine „Operation“ soll das ändern und den Anschlagpunkt neu ausrichten. Dazu ist die Aufhängung des Klöppels bereits ausgebaut worden. Der Klöppel liegt nun wie sein zerbrochener Vorgänger unter der Glocke. „Noch ist keine Firma für den Umbau bestimmt“, sagte Deml. Er hofft, dass der Dicke Pitter Weihnachten wieder läutet.

Normalerweise wäre die 24 Tonnen schwere Glocke in der Osternacht zu hören gewesen. Stattdessen wird die „Pretiosa“ zu hören sein – auch an den folgenden Feiertagen. „Das ist dann das Geläut, das die Kölner fast 500 Jahre vom Dom gehört haben, bevor der 1923 gegossene Dicke Pitter aufgehängt wurde“, sagt Deml.

Rundschau abonnieren