Kölner Eis-Klub und Sledge-Eishockey-TeamTrennung wegen „Pascha“-Trikot

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Sebastian Kessler (2.v.r.) feiert mit dem Sledgehockey-Team des KEK einen Erfolg im Lentpark. Sein Team darf jedoch nicht mit „Pascha“-Werbung auflaufen.

Sebastian Kessler (2.v.r.) feiert mit dem Sledgehockey-Team des KEK einen Erfolg im Lentpark. Sein Team darf jedoch nicht mit „Pascha“-Werbung auflaufen.

Köln – Der Kölner Eis-Klub (KEK) und dessen bisheriges Sledge-Eishockey-Team - eine paralympische Eishockey-Variante auf kleinen Schlitten, statt Schlittschuhen - gehen seit dieser Woche getrennte Wege. Wie die Rundschau berichtete, gab es Streit zwischen dem Abteilungsleiter des Teams, Sebastian Kesseler, und KEK-Präsident Klaus Ulonska. Grund ist die geplante Trikotwerbung des Teams für das Bordell "Pascha".

Kesseler wollte einen Sponsorenvertrag mit dem Pascha abschließen - genauer gesagt: Das Team will Trikotwerbung für den wohltätigen Verein des Freudenhauses "Pascha für Menschen in Not" machen. 15 000 Euro soll der Deal einbringen. Geld, das laut Kessler, für den teuren Spielbetrieb des Sledge-Eishockey-Teams dringend notwendig sei. Dabei fuhr Kesseler gegenüber der KEK-Vereinsführung eine harte Linie: Entweder komme die Trikotwerbung, oder aber die Sledge-Hockey-Mannschaft verlasse den Verein und gründe einen neuen Club.

Doch auch Ulonska blieb bei seinem Nein: "Einen Klaus Ulonska erpresst man nicht", erklärte er gegenüber der Rundschau. "Mit mir als Präsident wird es weder beim KEK noch bei Fortuna Köln Werbung für das Pascha geben", fügte Ulonska hinzu. Dabei habe er nicht prinzipiell etwas gegen Freudenhäuser, "aber in Vereinen mit Kinder- und Jugendarbeit hat man eine sittliche Verantwortung", begründete Ulonska seine Linie.

Gespräche, den Streit doch noch einmütig beizulegen, fanden in den vergangenen Tagen nicht mehr statt. "Wir hatten keinen Bedarf für weitere Gespräche", sagte Kessler der Rundschau. Mit rund 40 Leuten sei das Team vor wenigen Tagen aus dem KEK ausgetreten. In den nächsten Tagen werde man beraten, wie es genau weitergehe, erklärte Kesseler.

Ulonska bedauerte die Trennung, weil sicherlich auch eine andere Finanzierung möglich wäre: "Aber ich muss das zur Kenntnis nehmen", sagte er.

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