Kölner UniklinikStaatsanwaltschaft prüft Fremdverschulden nach Tod von Vermisstem

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Bild Uniklinik

Die Kölner Uniklinik

Köln – Im Fall eines tot aufgefundenen Patienten (74) in der Kölner Uniklinik prüft die Staatsanwaltschaft, ob es Hinweise auf ein Fremdverschulden gibt. Es werde untersucht, ob jemand fahrlässig gehandelt habe oder ob möglicherweise eine Verletzung der Obhutspflicht vorliege, sagte ein Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft. Zuerst gehe es in dem tragischen Fall um die allgemeine Ursachenforschung.

Eine Obduktion in der Rechtsmedizin brachte keinen endgültigen Aufschluss über die Todesursache. Vermutet wird, dass der Senior durch einen Sturz starb, möglicherweise sei der 74-Jährige aber auch an den Folgen seiner schweren Krankheit gestorben. Ein Gewaltverbrechen wird nach der Obduktion ausgeschlossen. Eine Klinikmitarbeiterin entdeckte am Mittwochmorgen die Leiche des seit einer Woche vermissten 74-Jährigen in einem Technikraum. Dieser Raum befindet sich auf der 4. Etage des Bettenhauses. Der Palliativ-Patient lag auf der 17. Etage des Bettenhauses.

Vermutlich war der orientierungslose Senior in dem Gebäude umhergeirrt und war nicht außerhalb des Bettenhauses unterwegs. Dort hatten Polizisten einer Hundertschaft nach ihm gesucht. Im Bettenhaus suchte nicht die Polizei, sondern der Sicherheitsdienst der Kliniken mit etwa 20 Mann – ohne Erfolg. Auch ein Mantrailer-Hund begab sich auf die Fährte des Patienten. Dieser Spürhund begibt sich auf die Duftspur eines Vermissten.

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Das Tier schnüffelt an einem Kleidungsstück und verfolgt dann den Körperluftstrom vom Ort des Verschwindens. Wie aus Polizeikreisen zu erfahren war, war dies in dem Bettenhaus wegen der Klimaanlage für den Hund kaum möglich. Dieses Vorgehen ist dagegen in der freien Natur häufig erfolgreich. Der Sprecher der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Joachim Odenbach, sagte, es sei ein entsetzlicher Unglücksfall.

„Aber eine Uniklinik ist riesig groß, da gibt es Bereiche, wo nie jemand hingeht.“ Im Jahr 2015 hatte in einer Klinik in Gelsenkirchen ein Patient acht Tage in einem kaputten Aufzug gelegen, bis seine Leiche entdeckt wurde. Bei dem Mann handelte es sich um einen 59-Jährigen, der sich freiwillig als Patient in stationäre Behandlung der psychiatrischen Abteilung begeben hatte.

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