Köln – Ein wenig erschrocken hatte sich Markus Frisch, Geschäftsführer des Rheinenergie-Marathon Köln, als er kürzlich die neue chinesische Internetseite anklickte, auf der in Asien für den Lauf geworben wird. Der Dom war dort zu sehen und eine Menge Ruinen. Denn irgendwer in China hatte ein Foto aus dem Kriegsjahr 1942 ausgesucht, um Appetit auf Marathon in Köln zu machen.

Der Fauxpas ist inzwischen behoben – ob das Foto abschreckende Wirkung hatte, ist schwer zu sagen, immerhin werden bei der 20. Auflage des Marathons am Sonntag, 2. Oktober, erstmals etwa 150 Chinesen einfliegen und an den Start gehen. Zum Jubiläum erfreut sich der Marathon ohnehin großer Beliebtheit, bis Montag hatten sich 25 919 Athleten für die Wettbewerbe angemeldet. Noch mehr dürfte Frisch jedoch die Vertragsverlängerung mit dem Titelsponsor, der Rheinenergie AG, freuen. Das Unternehmen wird weitere zwei Jahre als Hauptsponsor auftreten und gleich mal unter allen Teilnehmern eine zweiwöchige Norwegenreise verlosen. Außerdem soll der Jubiläumslauf klimaneutral werden.

Ein vielfälltiges Programm zum Jubiläum

Der Streckenrekord (2:07:37 Stunden) dürfte dieses Jahr jedoch nicht in Gefahr geraten, bei den Männern gilt der Kenianer Wilfred Kigen als Favorit, ihm trauen die Verantwortlichen eine Zeit von 2:09 Stunden zu, bei den Frauen gilt die Kenianerin Bornes Kitur als Sieganwärterin.

Sieger heben ab

Für die Firmenstaffel, präsentiert von der Rundschau, haben sich 650 Vierer-Mannschaften gemeldet. Die Sieger dürfen im Rundschau-Ballon abheben.

Musiker Björn Heuser wird am Start in Deutz sein neues Marathon-Lied „Spitze vum Dom“ singen. Am Abend lädt er in der Arena zum Mitsingkonzert.

Immer beliebter wird die Studi-Cup-Wertung, 1400 Studenten laufen mit, zehnmal so viele wie voriges Jahr. (tho)

Viele Aktionen begleiten den Jubiläumslauf, die Rundschau hat für den von ihr präsentierten Firmenlauf drei Bands an den Start gebracht, Radio Köln hat mehr als 20 Musikgruppen gefunden, die am Streckenrand für Stimmung sorgen wollen, und der WDR versucht mit einer 41-Läufer-Staffel (jeder läuft einen Kilometer in etwa drei Minuten), schneller zu sein als der Sieger.

Beliebteste Strecke bleibt der Halbmarathon, 14 444 Anmeldungen liegen bislang vor, nur 150 weniger als im Rekordjahr 2013. Den Marathon trauen sich 6435 Läufer zu, 700 mehr als im Vorjahr. „Wir hoffen, dass dies nicht nur der Jubiläumseffekt ist und wollen die Entwicklung fortführen“, sagt Frisch.

An den Start gehen wird Hans-Peter Durst, zweifacher Gold-Gewinner bei den Paralympics, beim Halbmarathon gibt Laura Hottenrott (24) ihr Debüt, Rheinenergie-Vorstand Achim Südmeier läuft, in einer Staffel startet Carsten Cullmann, Ex-Profi des 1. FC Köln.