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Kölscher Krimi im KarnevalKumede feiert Premiere im alten Millowitsch-Theater

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Charmanter Gastwirt: Im „Chez Maurice“ treffen sich die konkurrierenden Familienbetriebe.

Charmanter Gastwirt: Im „Chez Maurice“ treffen sich die konkurrierenden Familienbetriebe.

Köln – Die Mitglieder der Kumede sind nicht mehr in der Überzahl. Und das ist beim ersten Auftritt des Amateur-Theaters auf der großen Volksbühne am Rudolfplatz auch gut so. „Als unser Theater noch in den Kinderschuhen steckte, haben wir uns oft gefragt, wer in der Überzahl ist, die Zuschauer im Saal oder die Akteure vor, auf und hinter der Bühne“, erzählt Wolfgang Semrau. Der stellvertretende Vorsitzende des Heimatvereins Alt Köln, aus dem die Theaterspielgruppe Kumede in den 60er Jahren hervorging, ist auch Spielleiter und stellte am Wochenende im fast ausverkauften alten Millowitsch-Theater das Premierenstück „Un luuter proper blieve“ vor.

In dem Kriminalstück geht es in drei Akten liebevoll-persiflierend um eine kölsche Institution, den Karneval. Die Mitglieder zweier konkurrierender Karnevals-Familienbetriebe treffen im „Chez Maurice“ – einem kölsch-französischen Bistro mit charmant-pfiffigem Gastwirt – aufeinander. Besonders die Freundschaft zwischen Sandra, der einzigen Tochter von Firmeninhaber Walter Stüber, und Peter, dem Sohn von Stüber-Konkurrentin Nelli Kandler, birgt viel Zündstoff.

Lachen, schunkeln und mitsingen

Auch die übrigen Figuren installiert Semrau in seinem „löstije kölsche Wirtschaftskrimi“ so geschickt, dass die Zuschauer zwischen Spannung und Entspannung auch immer wieder etwas zum Lachen, Schunkeln und sogar zum Mitsingen haben.

Spätestens als Peter Kandler im finalen Akt „Chez Maurice“ gleich drei Termine mit Freundin, Mutter und seinem, eventuell zukünftigen Schwiegervater parallel zu meistern hat, erreicht der Krimi seinen Höhepunkt. 14 Amateur-Schauspieler füllen das liebevoll errichtete Bühnenbild mit Leben. „Die Passion des Heimatverein Alt Köln ist es, die kölsche Eigenart und insbesondere den Dialekt zu bewahren“, sagt Semrau. Dazu kann das Kumede-Theater mit den zwölf Aufführungen von „Un luuter proper blieve“ sicher einen Beitrag leisten.

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