Museumsnacht in KölnSpannende Kunst im Untergrund

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Der Skulpturenpark wird zur Museumsnacht wieder besonders erleuchtet.

Der Skulpturenpark wird zur Museumsnacht wieder besonders erleuchtet.

Köln – Es wird unterirdisch – im positiven Sinne natürlich. Denn einige der Höhepunkte der Museumsnacht liegen in diesem Jahr zumindest ein Stück weit unter die Erde: Im Praetorium werden nicht nur die neuesten Funde von Alltagsgegenständen präsentiert, die römischen Mauern werden auch vom Kölner Elektro-Duo „Dyrtbyte“ mit Schlagzeug und Piano in Szene gesetzt. Zum ersten Mal bei der Museumsnacht ist der Röhrenbunker am Oberlandesgericht geöffnet – genannt „Angströhre“ – , genau wie die Passage des Ebertplatz, wo sich in dem vermeintlich unwirtlichen Raum zwischen U-Bahn und Straße verschiedene Künstler angesiedelt haben.

Von einem „Kunstrausch in einer Nacht“ spricht Matthias Hamann, Direktor des Museumsdienst. Anders kann man es auch kaum nennen: 47 Stationen sind zur Museumsnacht am 29. Oktober geöffnet, mehr als 200 Einzelveranstaltungen finden neben den Ausstellungen statt. Die Kölnische Rundschau ist Medienpartner der Veranstaltung. „Es wird schwer sich zu entscheiden“, prophezeit die Projektleiterin der Museumsnacht, Katharina Mrugalla. „Ich empfehle, sich das Programmheft in Ruhe anzuschauen.“ Das liegt ab sofort in allen Museen und Ausstellungsorten aus, aber auch in Theatern, Cafés und öffentlichen Einrichtungen.

Zur 17. Museumsnacht öffnen nicht nur die großen Häuser, sondern auch weniger bekannte Kölner Kunstorte ihre Türen: Im Quartier am Hafen in Poll sind 40 Ateliers zu besuchen, der Skulpturenpark lässt seine Kunstwerke im neuen Licht erstrahlen und das Sneakermuseum im Belgischen Viertel lockt ebenso wie das Cöln Comic Haus in der Südstadt. „Wir verwandeln auch bekannte Räume in ungewöhnliche Kunstorte“, so Mrugalla vom veranstaltenden Stadt-Revue-Verlag. So wird etwa die Cäcilienkirche des Museum Schnütgen nach der großen Resonanz im vergangenen Jahr wieder mit sphärischen Klängen von verschiedenen DJs erfüllt. Im Wallraf-Richartz-Museum wird es einen Live-Krimi der Gruppe „Drama Köln“ zum Thema Kunstraub geben.

Neu dabei sind neben Röhrenbunker und Ebertplatzpassage in diesem Jahr auch das Historische Archiv der Stadt, in dem Besucher eigene Urkunden gestalten können, und das Möbel- und Einrichtungshaus „Waidblicke“. Mit der Akademie der Künste der Welt und den „new talents“ werden noch weitere junge Künstler Teil der Museumsnacht.

Im dritten Jahr hat sich das Familien- und Kinderprogramm fest etabliert. Spezielle Familienführungen im Museum Ludwig sowie im NS-Dok gehören genauso dazu wie Lesungen oder verschiedenste Workshops, etwa die „Chinesische Lampion-Werkstatt“ im Museum für Ostasiatische Kunst. Programmpunkte für die kleinen Besucher finden zwischen 19 und 21 Uhr statt.

Für Erwachsene sind die Museen am 29. Oktober bis 2.59 Uhr geöffnet – und dank der Umstellung auf Winterzeit in der selben Nacht, wird danach noch lange weiter gefeiert: Bis fünf Uhr morgens alter Zeit geht die Aftershowparty im Museum Ludwig.

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