Nach sechs JahrenTommy Engel präsentiert neues Album

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Der Sänger und sein Pianist: Tommy Engel musiziert mit Jürgen Fritz.

Der Sänger und sein Pianist: Tommy Engel musiziert mit Jürgen Fritz.

Köln – Beinahe sechs Jahre sind vergangen, seit Tommy Engel mit „Dummer nit esu“ sein letztes wirkliches Studioalbum veröffentlicht hat. Das Warten hat nun ein Ende. Mit „Dat Kölsche Songbook“ legt der Sänger am Freitag – wenige Tage vor seinem 67. Geburtstag – zwölf neue Songs vor. Je nachdem, wie man es nimmt. Denn zu hören gibt es auf „Dat Kölsche Songbook“ nahezu ausschließlich Klassiker der kölner Musikgeschichte, die jedoch von Engel und seinen Kollegen allesamt so neu vertont wurden, dass sie durchaus als neue, eigenständige Songs bezeichnet werden können.

„Das wird einfach geil“

Ganz wichtig war es dabei den Musikern, bereits bei der Aufnahme diese Eigenständigkeit zur Entfaltung zu bringen. „Wir haben uns ganz klassisch im Proberaum getroffen und dort die Lieder entwickelt – so, wie man früher Musik gemacht hat“, erzählte Produzent Jürgen Fritz, der auch für die Klavier- und Orgelarrangements zuständig war, am Montag im „Himmelszelt“ an der Gummersbacher Straße, wo die Scheibe vorgestellt wurde.

Seine letzten Zweifel an dem Projekt hatte Engel ab dem Zeitpunkt abgelegt, nachdem er gehört habe, wie die Band – zu der neben Fritz auch der frühere BAP-Gitarrist Helmut Krumminga sowie Hans Maahn am Bass und Alex Vesper am Schlagzeug gehören – die Songs einspielen. „Das wird einfach geil“, sei sein Gedanke gewesen, weil die Musik da schon so gut geklungen habe. Dennoch sei das Einsingen anschließend ein „sehr intimer Moment“ für ihn gewesen, so Engel. Er wollte unbedingt Songs wie „Ze vill Jepäck“ von Gerd Köster zu „meinem Lied“ machen.

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Getroffen wurde die Songauswahl übrigens, indem man bei Freunden eine Umfrage gestartet hatte. So finden sich auf dem Album nicht nur Klassiker wie Willi Ostermanns „Heimweh noh Kölle“, dem zwar sein Schunkelcharakter abhanden gekommen ist, der dafür nun aber mit einem sanften Rockrhythmus daherkommt, sondern auch Hits der jüngeren Zeit. Cat Ballous „Et jitt kei Wood“ etwa hat zwar nun deutlich weniger Gänsehautpotenzial, überzeugt aber mit einem eingängigen Arrangements und Engels schöner Stimme. Und aus Kasallas Ballade „Nit vun Kölle“ wurde eine satte Rocknummer.

Für andere Lieder wurden gleich komplett neue Texte geschrieben. So etwa für die Neuinterpretation von Trude Herrs „Niemals geht man so ganz“, der neue Text stammt nun von Wolfgang Niedecken. Ebenfalls einen neuen Text hat Produzent Jürgen Fritz der Eröffnungsnummer spendiert – die einzige ursprünglich nicht-kölsche Nummer auf dem Album. „Noh bei mir“, das auch als erste Single veröffentlicht wird und zu dem es ein schickes Schwarz.-Weiß-Video gibt, basiert auf dem Welthit „Stand by me“ von Ben E. King.

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