OGS mit Kita-Geld ausbauen?Streit über geplante Erhöhung bei Kita-Beiträgen in Köln

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Kita

Symbolbild.

Köln – Die von CDU und Grünen vorgeschlagene Streichung von sechs der 18 beitragsfreien Kita-Monate in Köln hat im Jugendhilfe-Ausschuss gestern zu einer hitzigen Debatte geführt. Ebenso wie der Schulausschuss beschloss der JHA mehrheitlich den schwarz-grünen Alternativvorschlag zur Finanzierung des bedarfsgerechten Ausbaus des Offenen Ganztags (wir berichteten). Dabei erhielten CDU und Grüne Rückendeckung von Vertretern der Freien Träger, die dort Stimmrecht haben. Allerdings sprachen sich aber die FDP wie SPD und Linke dagegen aus, Mittel in Höhe von rund 600 000 Euro aus dem Kitatopf in den OGS-Bereich zu verschieben. Die Liberalen hatten sich im Schulausschuss enthalten. Bleibt abzuwarten, wie der Rat entscheidet.

Kita und OGS dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden

Unstreitig ist grundsätzlich der Ausbau des offenen Ganztags. Aber dies dürfe nicht auf Kosten der Eltern von Kitakindern geschehen, so SPD und Linke. Sie sprachen sich für den weiteren Ausbau der Kita-Beitragsfreiheit aus, gegen Erhöhungen. Kita und OGS dürften nicht gegeneinander ausgespielt werden, so JHA-Vorsitzender Ralf Heinen. Kirsten Jahn von den Grünen und Helge Schlieben (CDU) untermauerten ihre Position mit Blick auf den Haushalt und realistische Finanzierungsvorschläge.

Die Wohlfahrtsverbände schluckten die „Kröte“ der Kürzung mit der Begründung, dass sonst die Angebote der unterfinanzierten OGS nicht auf jetzigem Niveau zu halten wären. Elternvertreter Attila Gümüs kritisierte die Pläne von Schwarz-Grün. „Eltern fragen sich, ob sie ein Sparschwein sind, das geschlachtet werden soll.“ Auch in einer Online-Petition formiert sich Widerstand. Durch die Reduzierung der beitragsfreien Monate würden rund 3,5 Millionen Euro aus Mitteln eingespart, die das Land Köln für zwölf freie Kitamonate bezahlt; das Geld reicht für 18 Monate.(MW)

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