Olympische SpieleStudentin Paria Mahrokh erklärt den Modernen Fünfkampf

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Fechten, Schwimmen, Springreiten, Laufen und Schießen sind die Disziplinen des Modernen Fünfkampfs, die Paria Mahrokh mehrmals in der Woche trainiert.

Fechten, Schwimmen, Springreiten, Laufen und Schießen sind die Disziplinen des Modernen Fünfkampfs, die Paria Mahrokh mehrmals in der Woche trainiert.

Köln – Geschossen wird mit der eigenen Pistole, geritten aber mit einem zugelosten Pferd – beim Modernen Fünfkampf gibt es so einige Besonderheiten. Und wer könnte diese besser erklären als eine Sportlerin, die der olympischen Disziplin seit mehr als zehn Jahren verfallen ist? „Ich habe mich damals direkt in die Kombination verliebt“, sagt Paria Mahrokh und zählt die Disziplinen auf: Fechten, Schwimmen, Reiten, Laufen und Schießen.

36 Teilnehmer treten in Rio gegeneinander an. Der Wettkampftag beginnt mit dem Degen in der Hand: „Beim Fechten kämpft jeder gegen jeden“, erklärt die Lehramtsstudentin, die Ende des Jahres ihr Studium an der Deutschen Sporthochschule abschließt. Eine Minute lang dauert ein Kampf, ein Treffer genügt zum Sieg. Was nach der ersten Runde beginnt, ist weniger kompliziert, als es sich anhört: Der Letztplatzierte tritt gegen den Vorletzten an. Der Sieger erhält einen Bonuspunkt und tritt gegen den Drittletzten an. Und so weiter. „Eine Chance mehr, Punkte zu sammeln“, so Mahrokh. Die 29-Jährige ist Quereinsteigerin, kommt ursprünglich vom Schwimmen. 200 Meter Freistil sind beim Modernen Fünfkampf gefordert.

„Wie eine Achterbahnfahrt“

Danach geht es oft schnell, erzählt Mahrokh: „Schwimmsachen aus, Reitsachen an.“ Bevor sie selbst mit dem Training der fünf Disziplinen begann, hatte sie nichts mit Pferden am Hut. „Ich fand, dass Pferde stinken.“ Heute reitet sie regelmäßig beim SSF Bonn und ist Mitglied im deutschen B-Kader der Fünfkämpfer. „Beim Reiten haben wir schon alles erlebt: Stürze oder Pferde, die sich nicht einen Meter vorwärts bewegt haben.“ Der Grund: Der Hindernisparcours wird auf fremden Pferden geritten, die Tiere werden zugelost. „Das macht es spannend“, schwärmt die Fünfkämpferin. Sowieso liebe sie den Sport wegen seiner Vielseitigkeit: „Das ist manchmal wie eine Achterbahnfahrt.“

Alle Punkte vom Fechten, Schwimmen und Springreiten werden zusammengezählt und in Sekunden umgerechnet. Die ergeben den jeweiligen Vorsprung und somit eine Startordnung für die letzten beiden Disziplinen: Seit 2009 wird das Schießen zusammen mit einem Querfeldeinlauf in Kombination ausgetragen. „Ein bisschen wie beim Biathlon“, erklärt die Studentin. „Auf viermal 800 Metern wird an vier Stationen geschossen.“ Dort liegt die eigene Pistole schon bereit. Wer am Ende als erster ins Ziel kommt, gewinnt die Goldmedaille. Den deutschen Fünfkämpfern in Rio rechnet Paria Mahrokh übrigens gute Medaillenchancen aus, vor allem einer Kollegin: „Lena Schöneborn ist ganz vorne mit dabei. Sie hatte eine Wahnsinnssaison.“

Moderner Fünfkampf in Rio: Einige Duelle im Fechten wurden bereits gestern ausgetragen. Heute sind die restlichen Disziplinen bei den Frauen dran, am morgigen Samstag die Männer (jeweils ab 17 Uhr).

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