Sanierung an der Uni KölnPhilosophikum legt Kaufhaus-Charme ab

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Mehr Licht und keine Rolltreppen: Die Sanierung des Philosophikums der Universität Köln ist offiziell abgeschlossen.

Mehr Licht und keine Rolltreppen: Die Sanierung des Philosophikums der Universität Köln ist offiziell abgeschlossen.

Köln – Es ist nur ein Schild, aber es sagt viel aus über die Zustände am Philosophikum der Uni Köln noch vor wenigen Jahren. Das Schild hing an einer Toilettentür, darauf stand: „Die Fenster bitte geschlossen halten. Frostgefahr. Der Hausmeister.“ Gut sechs Jahre ist das her, danach begann die Sanierung des Gebäudes von 1973. Es war an der Zeit, das machten alle Beteiligten bei der offiziellen Eröffnung am Mittwoch deutlich. Schon seit dem Frühjahr nutzen die mehr als 14 000 Studenten der philosophischen Fakultät das Gebäude.

38 Millionen Euro hat das Projekt gekostet, knapp vier Millionen Euro mehr als die acht Jahre alte Planung vorgesehen hatte. „Das ist die normale Preissteigerung in einem solchen Zeitraum. Die Sanierung ist ein Paradebeispiel, wie es geht“, sagte Markus Greitemann, Bau- und Liegenschaftsdezernent der Uni. Das Geld stammt vom Land, die Uni ist ihr eigener Bauherr.

Massive Architektur

Doch die Sanierung war für die Planer der Assmann Gruppe kein Null-Acht-Fünfzehn-Projekt. Architekt Christian Gremme sagte: „Das Philosophikum hat uns vor ganz neue Fragen gestellt.“ Denn: „Die Architektur hat uns erschrocken mit ihrer Massivität.“

In vier Bauabschnitten sanierten die Arbeiter, die Fakultäten rotierten zwischen Büros und Containern – je nach Sanierungsfortschritt. „Die Arbeiten haben uns einige Jahre in Atem gehalten“, sagte Dekan Stefan Grohé. Unter anderem traten dabei Schadstoffe zutage, etwa beim Dämmmaterial. Und nicht immer lief alles unfallfrei ab, wie Grohé launig erzählte: „Da fielen Regale in Wände und machten Durchbrüche, wo eigentlich keine geplant waren.“

Besserer Brandschutz, ein Energiekonzept, mehr Licht, eine neue Fassade und Barrierefreiheit: Das sind einige der Veränderungen. Und: Es gibt mehr Steckdosen für Handys und Laptops. „Wir Studis freuen uns darüber sehr“, sagte Imke Ahlen. Gerade im Erdgeschoss sind viele Arbeitsplätze für Studenten entstanden. Grohé sagte: „Die Atmosphäre hat sich deutlich verbessert.“

Ein Kuriosum aus der Vergangenheit ist auch passé: die Rolltreppen. Gremme sagte: „Das war ja wie im Kaufhaus.“ Doch damit ist es nun vorbei. Das Philosophikum ist in der Gegenwart angekommen.

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