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Sanierung des RatsschiffesSpender will die „MS Stadt Köln“ retten

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Das historische Ratsschiff „MS Stadt Köln“.

Das historische Ratsschiff „MS Stadt Köln“.

Köln – Schwere See für das Ratsschiff „MS Stadt Köln“: Wie die Rundschau berichtete, muss das historische Repräsentationsschiff dringend saniert werden. Doch die Stadt will sich angesichts der desolaten Haushaltslage aus der Finanzierung zurückziehen. Dennoch reißt die Wolkendecke ein wenig auf: Wie der Verein der Freunde und Förderer für die „MS Stadt Köln“ der Rundschau berichtet, gibt es einen privaten Spender.

Die Historie: Um das Schiff aus den 1930er Jahren, auf dem schon Königin Elisabeth II., Charles de Gaulles und Michael Jackson das Kölner Stadtpanorama genossen, wieder fit zu machen, wollte die Stadt 500 000 Euro bereitstellen. Doch dann schauten sich Experten in der Werft den Rumpf genauer an. Unter einer Muschelschicht verbergen sich Löcher. Damit und mit der nötigen Wartung des Motors stieg der Finanzbedarf auf rund 800 000 Euro. Das sei zu viel bei der angespannten Haushaltslage der Stadt, sagt die Verwaltung. Man müsse schauen, ob man das Schiff nicht an einen Liebhaber verkaufen könne.

Doch dieser Vorschlag wurde vom zuständigen Liegenschaftsausschuss wieder einkassiert. Der Gegenvorschlag der Mitglieder: Die Stadt soll ausloten, ob es nicht passende Fördertöpfe bei Land und Bund gibt.

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Fördermittel für 2016 vergeben

„Gibt es nicht“, sagt Udo Giesen, Vorsitzender des Fördervereins. Mittel der NRW Stiftung würden erstens nie direkt an die Stadt fließen und hätten zweitens zur Voraussetzung, dass die Stadt den Förderbetrag nochmals drauflege. „Entsprechende Fördermittel des Bundes sind für 2016 schon alle vergeben.“ Giesen macht einen anderen Vorschlag: „Die Werft bietet eine Minimalsanierung für 650 000 Euro an. Zudem gibt es einem anonymen Spender, der bereit ist, 80 000 Euro zu geben, wenn die Reparatur durchgeführt wird.“ Würde die Verwaltung bei dem ursprünglichen Angebot von 500 000 Euro bleiben, gäbe es nur noch eine Finanzierungslücke von 70 000 Euro. Giesen ist sicher, dass die dann auch noch geschlossen werden könnte.

Doch es gibt ein Problem: „Die Werft hält ihr Angebot nur wenige Wochen aufrecht“, sagt Giesen. Der Liegenschaftsausschuss tage aber erst wieder im September. Der Vereinsvorsitzende hofft inständig, dass die „MS Stadt Köln“ nun werde, was sie in der Verwaltung bisher in bedauernswerter Weise nicht gewesen sei: Chefsache. Würde Oberbürgermeisterin Henriette Reker die Entscheidung schnell fällen und die Rettung so gelingen, will der Verein anschließend über einen Betreuungsvertrag mit der Stadt verhandeln. Er würde sich dann künftig um die Belange des Schiffes kümmern.

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