Machbarkeitsstudie vorgestelltAusbau des Rheinenergie-Stadions nur schwer möglich

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Wächst das Rheinenergie-Stadion oder bleibt es wie es ist? 

Wächst das Rheinenergie-Stadion oder bleibt es wie es ist? 

Köln – Der vom 1. FC Köln gewünschten Erweiterung des Rheinenergie-Stadions in Köln-Müngersdorf stehen so hohe Hürden entgegen, dass die Umsetzung nur schwer realisierbar wäre und die Maximalvariante mit 75.000 Zuschauerplätzen als nicht möglich eingestuft wird.

Zu diesem Schluss kommt eine Machbarkeitsstudie des Planungsbüros Albert Speer & Partner, die am Mittwoch dem Aufsichtsrat der Kölner Sportstätten GmbH vorgestellt wurde. Darin werden mehrere Varianten für eine Erweiterung des Stadions auf zwischen 58.000 und 75.000 Plätze untersucht.

Die Studie war von der Kölner Sportstätten GmbH in enger Abstimmung mit dem 1. FC Köln in Auftrag gegeben worden. Das Ergebnis bietet wenig Anlass zu Euphorie. Zwar sei demnach eine bauliche Erweiterung des Stadions am Standort Müngersdorf theoretisch möglich, „aber mit hohen planerischen und rechtlichen Hürden“ verbunden.

Große Investition

Zudem wären große Investitionen notwendig, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung des 1. FC Köln und der Stadt Köln. FC-Präsident Werner Spinner betont darin, dass „aufgrund der erheblichen planungsrechtlichen und wirtschaftlichen Risiken“ eine Erweiterung „selbst in einer Minimalvariante nur sehr schwer realisierbar ist. Diese Aussage ist aus Sicht des FC natürlich bedauerlich.“

Die Kölner Sportstätten GmbH erklärte, aus der Studie gehe hervor, „dass eine Erweiterung des Rheinenergie-Stadions auf eine Kapazität von 75.000 Plätzen nicht möglich scheint. Kleinere Erweiterungs-Varianten sind allerdings nicht ausgeschlossen, worüber die Kölner Sportstätten GmbH in engem Austausch mit dem 1. FC Köln und der Stadt bleiben will.“

Standorterhaltung

Der Aufsichtsrats-Vorsitzende Dr. Marin Schoser sagte: „Klares Ziel des Aufsichtsrates ist es, den historischen Standort Müngersdorf zu erhalten. Selbstverständlich werden wir bei allen Überlegungen die Anforderungen des Landschaftsschutzes und die Belange der Anwohner berücksichtigen.“

Oberbürgermeisterin Henriette Reker erklärte: „Wir wissen nun, dass eine Erweiterung am Standort nach dem Ergebnis der Machbarkeitsstudie technisch und baulich möglich ist. Ob sie sinnvoll und wirtschaftlich ist, muss nun mit allen Beteiligten diskutiert werden.“

Pachtvertrag bis 2024

Der 1. FC Köln, der für das Stadion pro Jahr 7,9 Millionen Euro Pacht plus Nebenkosten an die Kölner Sportstätten GmbH bezahlt, hatte für den Fall, dass eine Erweiterung in Müngersdorf scheitert, wiederholt einen Stadion-Neubau an anderer Stelle ins Gespräch gebracht. Der aktuelle Pachtvertrag läuft bis 2024. Sollte der FC danach Müngersdorf verlassen, drohen den Kölner Sportstätten erhebliche Einnahmeverluste.

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Am Mittwoch erklärte FC-Präsident Werner Spinner, man wolle „den positiven Dialog mit der Oberbürgermeisterin und der Stadt Köln fortführen, um eine Zukunftslösung zu finden, die sowohl für den FC als auch für die Stadt tragbar ist. Unabhängig davon ist es für den 1. FC Köln wichtig, parallel die Frage nach alternativen Standorten für einen möglichen Stadionneubau intensiv zu prüfen.“ 

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