Syrer festgenommenSEK-Einsatz in Flüchtlingsunterkunft in Köln-Porz

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SEK

SEK-Beamte. (Symbolbild)

Köln – Am Dienstagnachmittag ging es plötzlich sehr schnell. Beamte eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) fuhren am Stadtgymnasium in der Porzer Dorotheenstraße vor, wenig später stürmten sie die Turnhalle, in der 200 Flüchtlinge untergebracht sind. Der Zugriff galt einem jungen Syrer, 16 Jahre alt. Plante der Mann einen Terroranschlag? „Die Auswertung der vorliegenden Erkenntnisse deutete auf eine ernstzunehmende Gefahr hin“, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstagabend mit.

„Schnelles Handeln“ sei erforderlich gewesen

Die Ermittler hatten offenbar erst kürzlich Hinweise auf eine Radikalisierung des Jugendlichen erhalten. In der Vernehmung des Mannes versuchen die Beamten nun herauszufinden, wie die Verdachtsmomente einzuschätzen sind. Wie die Rundschau aus dem Polizeipräsidium erfuhr, sei der Zugriff vor allem eine Vorsichtsmaßnahme gewesen. Ein Haftbefehl gegen den jungen Mann liegt nicht vor, die Beamten nahmen ihn vorläufig fest. Bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe war noch unklar, ob die Vorwürfe ausreichen, um Untersuchungshaft anzuordnen. „Schnelles Handeln“ sei erforderlich gewesen, so die Polizei. Heute wollen die Behörden weitere Einzelheiten bekannt geben.

Bei dem SEK-Einsatz waren drei Bewohner der Unterkunft verletzt worden. Sie hatten laut Polizei gleichzeitig die Halle verlassen wollen, als das SEK hineinstürmte. In der Halle leben etwa 200 Flüchtlinge. Derzeit dienen stadtweit noch 24 Sporthallen als Unterkunft.

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