Dax macht Boden gut - Automobilsektor stark

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Frankfurt/Main – Dank etwas nachlassender Rezessionsangst hat der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag seine Erholung vom Vortag beschleunigt. Der Dax stieg um 1,97 Prozent auf 12.843,22 Punkte. Am Mittwoch hatte der Leitindex um rund 1,6 Prozent zugelegt, nachdem er am Dienstag noch auf den tiefsten Stand seit November 2020 gesackt war. Der MDax der mittelgroßen Werte legte am Donnerstag sogar um 3,53 Prozent auf 25.861,25 Zähler zu.

Hinweise der US-Notenbank auf weitere deutliche Zinserhöhungen vom Vorabend wertete Marktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets als „Zeichen des Vertrauens in die Robustheit der Konjunktur”. Damit hätten die zuletzt dominierenden Rezessionsrisiken zumindest keine neue Nahrung von der Fed erhalten. Analyst Thomas Altmann von QC Partners sagte: „Bis jetzt sind es überwiegend Schnäppchenjäger, die am Aktienmarkt zugreifen. Den Überzeugungskäufern mangelt es weiterhin an Kaufargumenten”.

Getragen wurde die Erholung vom Automobilsektor. Auf den ersten sechs Plätzen im Dax fanden sich fünf Titel aus der PS-Branche. Die Kursgewinne reichten von 3,6 Prozent bei Continental bis zu 7,2 Prozent für Daimler Truck. Der Automobilsektor steht seit Jahresbeginn stark unter Druck; hier kommen immer wieder Schnäppchenjäger an den Markt.

Auch die Stahlwerte erholten sich nach der zuletzt rasanten Talfahrt deutlich. Nachdem sich der Kurs von Thyssenkrupp binnen eines Monats fast halbiert hatte, zogen die Papiere nun um mehr als sieben Prozent an. Im SDax gewannen die Titel des Stahlhändlers Klöckner & Co fast sieben Prozent. Salzgitter stiegen um 5,6 Prozent trotz einer Abstufung durch die US-Bank Jefferies.

Die Aktien der Lufthansa reagierten mit einem Kursgewinn von 4,6 Prozent auf die Nachricht, dass der Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne den Anteil an der Airline erhöht. So stockt die Kühne Aviation GmbH ihren Anteil an der Lufthansa von rund 10 auf gut 15 Prozent auf.

Die Papiere von Nordex profitierten von Auftragszahlen im ersten Halbjahr und verteuerten sich um mehr als neun Prozent. Am Vortag waren die Aktien auf den tiefsten Stand seit mehr als zwei Jahren gefallen.

Der EuroStoxx 50 erholte sich am Donnerstag um rund zwei Prozent. An den Börsen in Paris und London ging es mit den Leitindizes etwas weniger stark aufwärts. In New York stieg der Dow Jones Industrial derweil um knapp ein Prozent.

Der Euro verlor am Nachmittag erneut an Boden und kostete zuletzt 1,0157 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0180 (Mittwoch: 1,0177) Dollar festgesetzt.

Die Umlaufrendite deutscher Bundesanleihen stieg von 1,05 Prozent am Vortag auf 1,13 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,51 Prozent auf 134,30 Punkte. Der Bund-Future sank am Abend um 0,61 Prozent auf 150,32 Zähler.

© dpa-infocom, dpa:220707-99-937956/7 (dpa)

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