UmbauarbeitenBelgisches Haus wird zum Hotel

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Zum Hotel wird das Belgische Haus an der Cäcilienstraße umgebaut, zum Gebäude gehört ein denkmalgeschützter Saal.

Zum Hotel wird das Belgische Haus an der Cäcilienstraße umgebaut, zum Gebäude gehört ein denkmalgeschützter Saal.

Köln – Noch steht der Schriftzug „Belgisch Huis“ an der vierstöckigen Top-Immobilie an der Cäcilienstraße. Nun wird der einstige Sitz des belgischen Generalkonsulats zum Hotel. Wie die Rundschau erfuhr, ist die Schlüsselübergabe für die ersten Maitage terminiert. Der Name des Käufers wird noch geheim gehalten, der Notariatsvertrag ist bereits am 26. Januar unterzeichnet worden. Die Stadt Köln hatte jüngst auf ihr Vorkaufsrecht verzichtet.

Belgische Regierung verwundert über die Stadt

Gerne hätte Edgar Andres die Immobilie im Auftrag der belgischen Regierung noch im Jahr 2016 verkauft – doch durch das lange Zögern der Stadtverwaltung verstrich die Zeit. „In Belgien herrscht Verwunderung über die Haltung der Stadt Köln“, sagt Andres einigermaßen diplomatisch. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Wie die Rundschau bereits berichtet hatte, sollen die Gebote der Interessenten bei rund fünf Millionen Euro gelegen haben. „Fest steht, dass der Charme des Hauses sowie die belgische Note erhalten bleiben sollen“, erläutert Andres.

Denkmalgeschützter Saal soll auch Stadt nutzen dürfen

Zum Haus gehören eine alte Bibliothek sowie ein denkmalgeschützter Saal mit etwa 150 Plätzen. Obwohl die Stadt auf den Kauf des Hauses verzichtet hat, ist sie weiterhin an einer Nutzung des Saals interessiert. Von einer„kulturellen Mitbenutzung“ hatte der Leiter des Liegenschaftsamts gesprochen. Wie im Rathaus zu erfahren ist, verfolgt die Stadt dieses Ziel immer noch und ist an einer einvernehmlichen Lösung mit dem neuen Eigentümer interessiert.

Genutzt wurde das Haus bis zum Verkauf im Sommer 2015 auch vom Verein „Freunde des Belgischen Hauses“, dem etwa 130 in Köln und der Region lebende Belgier oder belgischstämmige Personen angehören. Der Vereinsvorstand hegte stets den Wunsch, den Saal weiter für Konzerte und andere Kulturveranstaltungen zu nutzen. Zuletzt war der Verein in den Bahnhof Belvedere in Müngersdorf ausgewichen, ebenso in den Saal der „Residenz am Dom“.

Kunsthaus Lempertz war Mitbieter

Am Bieterverfahren um die Immobilie hatten sich 24 Interessenten beteiligt, darunter auch der Inhaber des Kunsthauses Lempertz am Neumarkt. Die Belgische Regierung hatte sich 2015 aus finanziellen Gründen zum Verkauf des Hauses entschlossen und den Generalkonsul abgezogen. Im Jahr 1949 hatte die Regierung das Haus für rund zwei Millionen Mark gekauft, später wurde dort ein Restaurant für Offiziere betrieben.

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