Bilanz von MittwochLand unter auf Kölner Straßen

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Unwetter10

Köln – Überflutete Straßen, Menschen, die ihre Fahrzeuge im Wasser aus Angst verließen, eine gesperrte Bahnstation, Wasser im Hauptbahnhof, viele voll gelaufene Keller und jede Menge herabstürzende Äste – das Unwetter über Köln legte das öffentliche Leben am Mittwochnachmittag in vielen Bereichen der Stadt kurzfristig komplett lahm. Insgesamt gab es ab 15.30 Uhr rund 550 unwetterbedingte Einsätze, rund 350 Feuerwehrkräfte waren im Einsatz.

Gullydeckel auf Straßen gespült

Die Bilder erinnerten ein wenig an die Unwetter in Berlin vor rund zwei Wochen – beispielsweise in der Geldernstraße. Dort stand das Wasser knietief auf der Straße, Autofahrer ließen ihre Fahrzeuge zurück. An das Benutzen der KVB war dort nicht mehr zu denken – die Haltestelle Geldernstraße/Parkgürtel war überflutet. Der Betrieb der Linie 13 wurde zunächst zwischen Slabystraße und Nussbaumerstraße getrennt, die Haltestelle Geldernstraße konnte nicht angefahren werden.

Generell kam es zu Verspätungen auf allen Bus- und Bahnlinien bis zu 40 Minuten, allein schon die eingeschränkte Sicht machte nur ein langsames Vorwärtskommen möglich. Massive Verkehrsstörungen wegen überfluteter Straßen gab es auf dem Maarweg, im Niehler Hafen, auf der Weinsbergstraße und in vielen anderen Bereichen der Stadt. Ein ähnliches Szenario bot sich beispielsweise an der Vorgebirgstraße in Zollstock. Dort konnte die Kanalisation die Wassermassen nicht mehr aufnehmen, so dass die Gullydeckel auf die Straße gespült wurden. Dieses Problem gab es laut Polizei am späten Nachmittag an zahlreichen Orten der Stadt.

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Im Kölner Hauptbahnhof bekamen Reisende nasse Füße. Reichlich Wasser drang aus den Eingängen in die Wartehalle. Vereinzelt kam in einigen Geschäften das Wasser aus den Decken. „Die Läden mussten nicht geräumt werden“, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Umgestürzte Bäume musste die Feuerwehr am Erlenweg in Bickendorf wegräumen. Große Äste stürzten auf einer Länge von mehreren Kilometern auf der A 57 auf die Fahrbahn, auch auf der A 555 kam es zu Behinderungen durch herabgestürzte Äste.

Auf der Bismarckstraße fielen Baumteile auf die Fahrbahn. In der Feuerwache 10 in Deutz musste die Feuerwehr tätig werden – der Keller war vollgelaufen und musste leer gepumpt werden. Wie viele Kölner war auch Musiker Björn Heuser vom Unwetter betroffen. Auf Facebook postete er ein Video und zeigte seine im Keller untergegangenen Instrumente.

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