Köln – Sommerzeit ist auch Schädlingszeit. Während sich die meisten Kölner aktuell über Sonne und Temperaturen jenseits der 20 Grad freuen, hat das gute Wetter im wahrsten Sinne des Wortes auch seine Schattenseiten. Gerade für Allergiker birgt die aktuelle Jahreszeit einige Gefahren, besonders Pollen machen momentan vielen Menschen zu schaffen. Seit kurzem ist jedoch noch eine weitere Gefahr hinzugekommen: Der Eichenprozessionsspinner ist wieder nach Köln zurückgekehrt.

Dabei handelt es sich um eine Nachtfalterart, dessen Raupe sich bis zur Verpuppung sechsmal häutet und während dieses Prozesses lange und deutlich sichtbare weiße Brennhaare bildet, die das Eiweißgift Thaumetopein enthalten. Es dient dem Insekt eigentlich zum Schutz vor Fressfeinden, doch auch auf den Menschen hat das Gift eine gefährliche Wirkung. Der Kontakt mit den Brennhärchen des Schädlings kann zu starken Reizungen und allergischen Reaktionen von Haut und Atemwegen führen, zu den Begleiterscheinungen gehören Schwindel, Fieber und Müdigkeit. Das sofortige Aufsuchen des Arztes wird in so einem Fall dringend empfohlen.

Grüngürtel und Rodenkirchen betroffen

Im Kölner Umland wurde die Nachtfalterart erstmals 2014 entdeckt, damals war ein Gewerbegrundstück in Marsdorf befallen worden. Aktuell gibt es Hinweise der Bevölkerung auf das Vorkommen des Schädlings an mehreren Bäumen im Grüngürtel und dem Friedenswald in Rodenkirchen. Mit einem Spezialstaubsauger versucht das Grünflächenamt aktuell gemeinsam mit einer speziell für diesen Fall engagierten Firma, die Raupe zu beseitigen. Dennoch wird empfohlen, auch selbst die Augen nach dem Schädling offen zu halten.

Zwar ist dieser aufgrund der geringen Anzahl von Eichen im Kölner Stadtbild nicht so weit verbreitet wie beispielsweise in Süddeutschland, dennoch kommt er auch hier vor. An öffentlichen Plätzen beseitigt das Grünflächenamt den Schädling mit einem Sauger, bei Vorkommen auf einem Privatgrundstück ist der Eigentümer zur Beseitigung verpflichtet. (mob)