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Zusammenarbeit mit der Stadt beendetKölner Rad-Bündnis Ring-Frei platzt der Kragen

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Querende Fußgänger, schnelle Räder und jede Menge Werbeträger direkt am Radweg – eine gefährliche Kombination, die es an den Ringen oft gibt.

Querende Fußgänger, schnelle Räder und jede Menge Werbeträger direkt am Radweg – eine gefährliche Kombination, die es an den Ringen oft gibt.

Köln – Der Druck im Kessel stieg wohl schon seit vielen Monaten. Nun ist er geplatzt: Das Aktionsbündnis Ring-Frei kündigt die Zusammenarbeit mit der Stadt auf. Das Bündnis, das sich für mehr Mobilität für Fußgänger- und Radfahrer an den Kölner Ringen einsetzt, fühlt sich von der Verwaltung missachtet. So würden Termine immer wieder verlegt sowie ein von Ring-Frei aufgestellter und von der Bezirksvertretung beschlossener Zehnpunkteplan nur minimal umgesetzt.

Aufhebung der Benutzungspflicht von Radwegen, Tempo 30 für Autofahrer, eine volle Radspur pro Richtung, grüne Welle für Radler, Konzentration von parkenden Autos in Parkhäusern: Das sind nur einige Punkte des Plans.

Enttäuscht von der Verkehrsdezernentin 

„Davon ist nichts geblieben, als die 30 Stundenkilometer und die Aufhebung der Radwegenutzungspflicht“, sagt Reinhold Goss, Sprecher des Aktionsbündnisses. Was ihn dabei auf die Palme bringt: „Die neue Verkehrsdezernentin Andrea Blome hat uns gesagt, mehr werde auch nicht kommen.“ Dabei seien doch alle zehn Punkte von der Bezirksvertretung beschlossen und teilweise auch schon im Verkehrsausschuss diskutiert worden. „Die Verwaltung sagt uns aber nur, es würden noch Beschlüsse fehlen“, beschwert sich Goss.

Diese Kritik wird von Christoph Schmidt, ADFC-Kreisverband Köln, geteilt. Auch er ist am Aktionsbündnis beteiligt. Und er ergänzt: „Selbst das Erreichte ist doch nur unter Druck entstanden.“ Schmidt nennt ein weiteres Beispiel der Missachtung: „Vor dem Sommer 2016 hatten wir uns zu einem ersten Workshop mit Vertretern der Stadt getroffen.“

Temine verschoben

Gerade mal zwei Stunden habe der gedauert, sei aber mit der Aussicht auf ein zweites Treffen nach dem Sommer geendet. Doch der Termin wurde immer wieder verschoben. Bis gestern. Montagsnachmittags sollte der zweite Workshop dann stattfinden. Da war es aber schon zu spät. Da hatte das Bündnis die Zusammenarbeit schon aufgekündigt. „Wir erwarten jetzt ein klares Signal von Frau Blome für den Zehnpunkteplan und seine Umsetzung bis Ende 2017“, fordert Goss.

Die Stadtverwaltung bezog bisher keine Stellung dazu.

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