Neues Werk in BlankenheimFirma Dyckerhoff gibt Standorte in Kall und Adenau auf

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Über die Umsiedlung freuen sich Rolf Hartmann (v.l.), Dirk Riether und Guido Waters.

Über die Umsiedlung freuen sich Rolf Hartmann (v.l.), Dirk Riether und Guido Waters.

Blankenheim – Egal, ob Hochbauunternehmer, Straßenbauer oder Landschaftsgärtner – wer frischen Beton braucht, wird ab dem kommenden Jahr die Ahornstraße im Blankenheimer Gewerbegebiet ansteuern.

Denn die Firma Dyckerhoff wird an der Oberahr ein neues Werk für Transportbeton errichten. Die bisherigen Standorte in Kall und Adenau werden dann geschlossen.

Gleichzeitig zieht der Logistikpartner von Dyckerhoff, das Unternehmen Betonlogistik Rheinland-Pfalz, mit an den neuen Standort. „Indem die Betonlogistik Rheinland-Pfalz, die bisher in Remagen beheimatet war, sich direkt neben unserem Werk ansiedelt, können wir zusammen eine ganzheitliche Zukunft planen und unsere Wettbewerbsfähigkeit sichern“, sagte Dirk Riether, Prokurist der Dyckerhoff-Niederlassung Rhein-Ruhr, bei einem Pressetermin am neuen Standort. Durch die Zusammenarbeit würden nicht nur Arbeitsplätze entstehen, man wolle auch Ausbildungsplätze für Jugendliche aus der Region bereitstellen.

Im Blankenheimer Werk werden rund 30.000 Kubikmeter Transportbeton pro Jahr gefertigt. „Für ein Einfamilienhaus benötigt man rund 60 Kubikmeter Beton“, erklärte Riether. Die Jahresproduktion würde also für rund 500 Einfamilienhäuser reichen. Die geplante Autobahn quer durch das Blankenheimer Gemeindegebiet spielte keine Rolle bei der Standortwahl von Dyckerhoff.

Zwar stecken in einer Autobahnbrücke schon mal gut und gerne mehr als 10.000 Kubikmeter Beton. „Bei großen Baustellen, wie zum Beispiel auf Autobahnen, werden heutzutage allerdings transportable Betonwerke eingesetzt“, sagte Riether.

Der Zement, der in Blankenheim verarbeitet wird, kommt aus Neuwied, wo Dyckerhoff ein großes Zementwerk betreibt. Sand und Kies werden von den Rheinischen Baustoffwerken geliefert.

„Ich bin sehr zufrieden“, sagte der Blankenheimer Bürgermeister Rolf Hartmann. Die Firma Dyckerhoff sei genau so eine Firma, wie man sie sich für das Gewerbegebiet wünsche. „Es ist ein Unternehmen von Rang und Namen, und wir sehen auch die Gewerbesteuer.“

Für die wenigen verbliebenen Flächen im Blankenheimer Gewerbegebiet gebe es viele Anfragen. Der Gemeinderat habe sich einstimmig für die Ansiedlung von Dyckerhoff ausgesprochen, der Kreis habe die nötigen Genehmigungen bereits erteilt. Das Grundstück, das Dyckerhoff kauft, hat eine Fläche von rund 8000 Quadratmetern.

Und warum hat sich der Baustoffhersteller ausgerechnet für Blankenheim entschieden? Zum einen gab die Lage in der Nähe der Autobahn den Ausschlag. „In Kall müssen wir bisher mit den Lastwagen durch ein Wohngebiet fahren, und so etwas wollen wir nicht“, so Riether. Außerdem seien die Verhandlungen mit Hartmann „hervorragend verlaufen“.

Aktuelle Standards werden eingehalten

Der Zeitplan für die Errichtung des Betonwerks in Blankenheim sieht folgendermaßen aus: Nach dem Sommer sollen an der Ahornstraße Fundamente und Bodenplatten errichtet werden. Anschließend wird die Anlage in Adenau abgebaut, modernisiert und in Blankenheim wieder aufgebaut. Die Anlagentechnologie wird den aktuellsten Standards für Umwelt- und Immissionsschutz entsprechen.

Sobald das neue Werk in Betrieb gegangen ist, wird die Anlage in Kall abgebaut und verschrottet, sie stammt aus den 1960er-Jahren. Das Betriebsgelände wird anschließend renaturiert. Verkaufsverhandlungen für dieses Grundstück laufen bereits.

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